Vision? Value!

Vision? Value!

Die Welt braucht Visionen. Vor allem aber braucht sie konkrete Maßnahmen, die den Wert der Visionen entfalten können. Deshalb arbeitet die TÜV NORD GROUP seit Längerem daran, den sicheren und nachhaltigen Umgang mit neuen Technologien und Entwicklungen für ihre Kundinnen und Kunden und die Gesellschaft zu fördern. Sieben Beispiele zeigen, was das in der Praxis bedeutet.


Schnelle Hilfe

Nutzen für Gefahrenbewertungen im Untergrund: DMT-Geomonitoring leistet Katastrophenhilfe im Hochwassergebiet

Diese Dienstleistung von DMT hat wichtigen Halt gegeben. Juli 2021: Im vom Hochwasser stark betroffenen Rhein-Erft-Kreis sind belastbare Fakten gefragt. An einer Abbruchkante waren mehrere Häuser eingestürzt. Stürzen weitere ein? In solch kniffligen Situationen ist die Monitoring-Plattform DMT Safeguard ein zuverlässiger Helfer: Sie misst kleinste Bewegungen oder Schwingungen und bewertet dank der erhobenen Daten Risiken im Untergrund. »Wir waren schnell vor Ort. Innerhalb kürzester Zeit für konkrete Hilfe zu sorgen, das macht schon stolz«, sagt Dr. Karsten Zimmermann. Der Experte für Geomonitoring ist bei DMT Teil eines sehr erfahrenen Teams. Es eint Fachleute verschiedener Disziplinen, die auf unterschiedlichste Anforderungen flexibel reagieren.

Die Hochwasserkatastrophe hatte im vergangenen Sommer weite Teile von Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz stark getroffen. Umso wichtiger war es, routiniert und professionell zu handeln. Wenn DMT unter anderem im Bergbau, im Hoch- und Tiefbau oder beim Umwelt-Monitoring um Risikobeurteilungen gebeten wird, geht es meistens um planbare Sicherheitskonzepte. Doch auch bei plötzlichen Naturkatastrophen wie Hochwasser mit Überflutungen oder Erdrutschen sind schnelle und sichere Lösungen gefragt. Fachleute von DMT waren im Rhein-Erft-Kreis Mitglied eines eilig einberufenen Krisenstabs. Er tagte zunächst digital, dann vor Ort. Gemeinsam ging es immer um die bange Frage: Ab wann ist es für die Bewohner, Handwerker und Helfer sicher, in bestimmte Gebäude zurückzukehren?

Die Antwort auf diese Frage lieferte Safeguard. Das Monitoring-System basiert auf innovativen Sensoren. Bodenbewegungen, Erschütterungen, Objektverformungen oder Seismizität werden ständig überwacht und analysiert. Daten können innerhalb kürzester Zeit ausgewertet und geteilt werden. Aus ihnen leiten die Fachleute ihre Risikobewertung ab. Davon profitieren zum Beispiel Ersthelfer wie das THW und die Feuerwehr, der geologische Dienst sowie Behörden, Bauexperten und bei Bedarf die breite Öffentlichkeit.

DMT entwickelt Safeguard seit mehr als einem Jahrzehnt kontinuierlich weiter. Das bewährte Monitoring-Verfahren führt Daten zentral und sicher zusammen, macht sie per Web-View sichtbar und kann Alarmierungen auslösen. Im Rhein-Erft-Kreis hat es Safeguard geschafft, den Menschen nicht nur Sicherheit, sondern auch Erleichterung und neue Hoffnung zu geben.

DR. KARSTEN ZIMMERMANN,
DMT, Geschäftsfeld Civil & Mining Engineering


Zukünftige Mobilität

Nutzen für umweltschonende Mobilität: Zertifizierung von Brennstoffzellentechnologie von TÜV NORD China

Eine zentrale Eigenschaft von Wasserstoff ist, dass er sich mit fast jedem Element verbinden kann. In diesem Fall verbindet Wasserstoff TÜV NORD China mit dem chinesischen Unternehmen REFIRE, einem der weltweit führenden Anbieter von Wasserstoff-Brennstoffzellentechnologien. »Wir arbeiten oft mit führenden Unternehmen auf verschiedenen Gebieten zusammen«, sagt Rilian Zhu, Operations Director bei TÜV NORD China Mobility. »Die Kunden schätzen unser breit aufgestelltes Know-how und den Erfolg aus vergangenen Projekten.« So auch REFIRE. Zhu und sein Team haben REFIRE mit ihrem Expertenwissen auf dem Gebiet Wasserstoffantrieb beim Produkttest und bei der Zertifizierung des Brennstoffzellensystems PRISMA VI zur Seite gestanden. Brennstoffzellen im PRISMA VI spalten Wasserstoffatome und erzeugen damit emissionsfreie Elektrizität, die sich zum Beispiel zum Antrieb für Lkw und Busse eignet.

Damit das Brennstoffzellensysteme auf dem europäischen Markt zugelassen werden kann, benötigt dieses jedoch das europäische EMV-Zertifikat. Aus diesem Grund hat TÜV NORD China das Unternehmen im Vorfeld mit strengen Audits und Bewertungen bei der Zertifizierung unterstützt. Die zu erfüllende europäische ECE-Regelung Nr. 10 bestimmt die elektromagnetische Verträglichkeit von Fahrzeugen und deren Komponenten. Das heißt, dass elektronische Geräte oder Systeme in ihrer Umgebung fehlerfrei funktionieren müssen, ohne dabei unzulässige elektromagnetische Störungen zu erzeugen. Die Zertifizierung durch einen anerkannten und erfahrenen Prüfdienstleister wie TÜV NORD China ermöglicht den Brennstoffzellensystemen von REFIRE den europäischen Marktzugang und schreibt gleichzeitig ein kleines Stück Geschichte. Prisma VI ist das erste Brennstoffzellensystem aus China mit einer solchen Zertifizierung.

RILIAN ZHU,
TÜV NORD China Mobility, Operations Director

TÜV NORD China und REFIRE werden ihre Zusammenarbeit fortsetzen. Zhu zeigt sich optimistisch: »In der internationalen Zusammenarbeit kann REFIRE seine Vision von der Einführung der Wasserstoffmobilität in den europäischen Markt weiter vorantreiben«. Die nächsten Projekte stehen schon in den Startlöchern: TÜV NORD China plant die Zusammenarbeit mit weiteren führenden Unternehmen aus verschiedenen Branchen und will seine Kunden beispielsweise bei der Entwicklung von Brennstoffzellenautos und Ammoniak-Brennstoffzellen unterstützen.

Für die Zukunft der Wasserstofftechnologie stehen die Chancen derzeit gut. Aufgrund ihrer schadstofffreien Energieerzeugung rücken die Brennstoffzellen verstärkt in den Fokus. »Derzeit ist die Wasserstoffenergie noch teuer, aber wir sind sicher, dass diese Art von Kraftstoff eine Revolution auslösen wird. Entwicklungen in dem Bereich wie das PRISMA VI von REFIRE bestätigen das«, so Zhu.


Nachhaltige Qualität

Nutzen für nachhaltige Lebensmittel und Produkte: Biozertifizierung aus Italien

In Zeiten des Klimawandels sind Lebensmittel von hoher Qualität gefragt, die nachhaltig angebaut werden. Diese beiden Faktoren sicherzustellen, ist Aufgabe der Biozertifizierungsstelle CCPB mit Hauptsitz in Bologna, Italien. Das Unternehmen stärkt den Nahrungsmittelbereich der TÜV NORD GROUP deutlich, gerade im Zusammenspiel mit anderen Zertifizierungsunternehmen und Lebensmittellaboren. Lorenzo Pileri, Geschäftsführer der CCPB, ist sich sicher: »Einer der besten Wege zur Nachhaltigkeit ist es, biologisch zu produzieren. Das Biologische vereint wichtige Grundpfeiler wie Umweltschutz, Biodiversität, ethische sowie soziale Aspekte.« Dieser Ansicht ist auch die Europäische Union, die ein nachhaltiges Lebensmittelsystem ins Zentrum des Green Deal gestellt hat. Seit 1992 dürfen Produkte in der EU nur dann als »biologisch« deklariert werden, wenn eine unabhängige Kontrollstelle die Freigabe dafür erteilt, eine davon ist die CCPB. Zwar fokussiert sich CCPB auf das Biologische, hat im Laufe der Jahre aber weitere Kompetenzen entwickelt und bietet heute über 80 Zertifizierungsdienste an. Dazu zählen GLOBALGAP, BRC sowie IFS zur Verbesserung der Lebensmittelsicherheit, Zertifizierungen für Rückverfolgungssysteme im Agrar- und Lebensmittelsektor wie ISO 22005 und Umweltproduktdeklarationen (EPD). Mit der GOTS-Zertifizierung für nachhaltige Textillieferung und Biozertifizierung in der Kosmetikbranche ist CCPB auch in Branchen außerhalb der Lebensmittelindustrie tätig.

Die CCPB-Belegschaft beurteilt in Audits, ob die Kundinnen und Kunden alle notwendigen Vorschriften erfüllen. Nach den erfolgreichen Audits sowie Überprüfung der Dokumente, stellt CCPB das Biozertifikat aus. »Der Prozess bis zur Biozertifizierung ist vielfältig«, sagt Pileri. »Nur durch die umfassende Überprüfung und transparente Tests kann die hohe Qualität der Produkte sowie deren nachhaltiger Anbau nachgewiesen werden« – und das auf der ganzen Welt. Die EU hat Vereinbarungen getroffen, nach denen biozertifizierte Produkte, wie von der CCPB, weltweit als biologisch deklariert und verkauft werden können. »CCPB ist in über 50 Ländern als Biozertifizierungsstelle anerkannt«, präzisiert Pileri.

Die EU-Linie ist klar: Produkte in allen Branchen sollen nachhaltiger werden. Die Biolandwirtschaft kann dabei unterstützen, doch biologische Herstellung ist nicht nur in der Landwirtschaft eine bewährte Methode, dieses Ziel zu erreichen. »Heutzutage gibt es weitere Zertifizierungen, die im Verbund mit biologischen Zertifikaten in verschiedenen Branchen und Bereichen ihren Nutzen entfalten. Aus diesem Grund bietet CCPB eine Vielzahl an zusammenhängenden Zertifizierungen mit globaler Perspektive an«, erklärt Pileri. Alle CCPB-Zertifizierungen vereint dabei ein Ziel: die Nachhaltigkeit zu verbessern.

LORENZO PILERI,
CCPB, Geschäftsführer


Schritt voraus

Nutzen für die Datenverschlüsselung: Computer per Post-Quanten-Kryptographie vor Cyberangriffen schützen

Für viele Computerexpertinnen und -experten hat 2019 eine neue Zeitrechnung der IT begonnen: in diesem Jahr gab der Internetriese Google bekannt, einen der weltweit ersten Quantencomputer in Betrieb genommen zu haben. Quantencomputer funktionieren nicht wie normale Rechner mit Bits und Bytes, sondern folgen den komplexen Gesetzen der Quantenmechanik. Das ermöglicht ihnen bisher nicht darstellbare Rechenleistungen.

Bei TÜViT wird der Fortschritt der Quantencomputertechnik genau verfolgt. Denn für die Superrechner der Zukunft stellen Verfahren der Datenverschlüsselung, die derzeit als absolut sicher gelten, keine Hürde mehr dar. Zwar werden Quantencomputer erst in 10 bis 30 Jahren und dann auch nur vereinzelt auf den Markt kommen, dennoch muss die heutige Kryptographie schnellstmöglich auf den Stand von morgen gebracht werden, um übermorgen noch sicher zu sein. Immerhin haben viele Daten und Produkte sehr lange Lebenszyklen, und IT-Systeme sollen auch im Zeitalter der Quantencomputer vor Cyberattacken geschützt sein. »Die positive Nachricht ist, dass die sogenannte Post-Quanten-Kryptographie schon heute Schutz gegen Angriffe von Quantencomputern und auch konventionellen Computern bietet. Auch kann man damit seine herkömmlichen binären Rechner wirksam absichern«, erklärt Lucie Kogelheide, Information Technology Security Consultant bei TÜViT. Der Zusatz »Post« ist dabei wichtig. Denn im Gegensatz zur Quanten-Kryptographie schützt dieses Verfahren auch klassische Computer. »Es ist also kein Quantencomputer notwendig, um die Post-Quanten-Kryptographie zu benutzen«, fasst Kogelheide zusammen. Als IT-Sicherheitsexpertin untersucht sie Hardware im Labor hinsichtlich sicherer Verschlüsselungsverfahren oder berät Kunden, wie sie ihre Computersysteme durch geeignete Kryptographie wirksam schützen können.

LUCIE KOGELHEIDE,
TÜViT, IT Security Hardware Evaluation

Die entwicklungsbegleitende Beratung und Prüfung durch TÜViT ist insbesondere bei der Umstellung einer konventionellen Verschlüsselung auf die Post-Quanten-Kryptographie unerlässlich. Denn anders als heute wird es bei diesen Verfahren nicht mehr nur einen Standard für alle Systeme und Einsatzzwecke geben. Je nach Anwendungsfall muss der richtige Algorithmus ausgewählt werden. Hinzu kommt der Schutz gegenüber Angriffen durch konventionelle Computer, der natürlich nach wie vor bestehen bleiben muss. »Damit nehmen die Anforderungen an die Krypto­graphie, aber auch an die Auswahl des richtigen Algorithmus und damit der Beratungsbedarf immer weiter zu«, resümiert Kogelheide.


Zertifizierter Flug

Nutzen für einen sicheren Flug: Drohnenzertifizierung aus Spanien

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von ALTER TECHNOLOGY (ATN) haben allen Grund zum Feiern. Die Entidad Nacional de Acreditación (ENAC) hat ihnen eine Akkreditierung verliehen, die von der Agencia Estatal de Seguridad Aérea (AESA) bestätigt wurde: Es ist das erste Mal, dass ein europäisches Unternehmen gemäß der EU-Regelung 2019 / 945 als Benannte Stelle Konformitätsbewertungen für Drohnen vornehmen darf. Hinter einer Akkreditierung stehen immer ein langer Prozess und harte Arbeit. Julián Gallego, Testing and Certification Manager bei ATN, erinnert sich: »Wir haben 2020 mit dem Akkreditierungsprozess begonnen. Mit dem Thema hatten wir uns aber schon lange vorher beschäftigt, indem wir an unseren internen Prozessen und Verfahren gearbeitet haben.«

Nicht alles, was fliegen kann, darf es auch. Da die Flughöhe bei Drohnen mit maximal 120 Metern niedriger ist als in der Luftfahrt, sind die Risiken für die Menschen am Boden erhöht. Deshalb benötigen Drohnen seit 2021 eine CE-Kennzeichnung und ein UA-Klassen-Identifizierungskennzeichen, deren Leitlinien in der Verordnung EU-Regelung 2019 / 945 festgelegt sind. Die Drohnenklassen von C0 bis C6 geben an, in welchem Abstand die Fluggeräte zu unbeteiligten Personen und Wohn-, Gewerbe- oder Industriegebieten fliegen dürfen. Drohnen der Klasse C0 bis C4 gehören in die sogenannte offene Kategorie, in der die Pilotinnen und Piloten für den Flug keine Lizenz oder Genehmigung benötigen. Regeln existieren also bereits. Doch nicht immer ist klar, welche Drohne in welche Kategorie fällt. ATN ist nun befugt, Drohnen in die offenen Kategorien der Klasse C0 bis C4 einzustufen. Mithilfe von diversen Labor- und Flugtests stellt ATN sicher, dass die Drohne die gesetzlichen Anforderungen in ihrer Klasse erfüllt.

Doch welche Kriterien muss eine Drohne denn konkret erfüllen, um abheben zu dürfen? »Die sichere Beherrschbarkeit der Systeme ist für den Betrieb von Drohnen unerlässlich«, bringt es Gallego auf den Punkt. »Sie ist der Hauptgrund für die Entwicklung spezifischer Sicherheitsprüfverfahren.« Im Labor testen Fachleute die Einzelteile auf ihre sichere Funktionalität. Auf dem Flugplatz überprüfen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, ob die Drohnen in Bezug auf Stabilität, Manövrierfähigkeit und Leistung der Befehls- und Kontrollverbindung von einem kundigen Piloten und gemäß den Anweisungen des Herstellers sicher gesteuert werden können. Und so trägt das Team von ATN mit seiner Arbeit dazu bei, dass es in Zukunft weitaus weniger Unfälle mit Drohnen geben wird.

JULIÁN GALLEGO,
ALTER TECHNOLOGY, Testing and Certification Manager


Sichere Fahrt

Nutzen für Personen am Steuer: Sichere Software-Updates für die Fahrzeugelektronik

Moderne Autos entwickeln sich immer mehr zu rollenden Computern. Künftige Fahrzeugfunktionen zum automatisierten und vernetzten Fahren lassen sich ohnehin nur noch durch den Einsatz komplexer Softwarestrukturen verwirklichen, aber auch ganz alltägliche Aufgaben wie die Steuerung der Beleuchtung oder Klimaanlage sind ohne Rechenalgorithmen nicht mehr vorstellbar. System-Updates, etwa zur Fehlerbeseitigung oder Funktionserweiterung, werden in Zukunft wie beim PC und beim Smartphone einfach über eine Mobilfunkverbindung oder per WLAN ins Auto geladen. Anfangs wenden die Hersteller diese sogenannten Over-the-Air-Updates in erster Linie bei Komfort- und Infotainmentsystemen an, beispielsweise um eine neue Straßenkarte auf das Navigationsgerät zu spielen. »Künftig werden Over-the-Air-Software-Updates auch für homologations- und sicherheitsrelevante Fahrzeugfunktionen durchgeführt und sind auch hinsichtlich möglicher Sicherheitsrisiken und genehmigungsrelevanter Auswirkungen zu bewerten«, erklärt Heiko Ehrich, Fachgebietsleiter Automotive Electronics bei TÜV NORD Mobilität.

Wie in allen Bereichen des Straßenverkehrs muss dabei auch hier die Sicherheit höchste Priorität genießen. Mit Einführung der UN-R156 im Jahr 2021 wurde eine Genehmigungsvorschrift geschaffen, mit der künftig die Sicherheit und Nachvollziehbarkeit von Software-Updates im Fahrzeug gewährleistet werden soll. Zur Erfüllung der Regulierung muss der Hersteller nachweisen, dass er ein sogenanntes Software Update Management System (SUMS) implementiert hat, mit dem die Auswirkungen der Softwareanpassungen auf die Fahrzeugfunktion bewertet und die Umsetzung in die Fahrzeuge sichergestellt werden.

HEIKO EHRICH,
TÜV NORD Mobilität, Leiter Automotive Electronics & Car IT

Erst nach der Zertifizierung des SUMS durch die Genehmigungsbehörde kann der Hersteller eine UN-R156-Systemgenehmigung für den Fahrzeugtyp erhalten. TÜV NORD Mobilität unterstützt die Hersteller dabei als Technischer Dienst in dem zweistufigen Verfahren. »Zunächst auditieren wir das Software Update Management System des Herstellers und bewerten die Prozesse zur Evaluierung, Entwicklung und Installation von Software-Updates. Im zweiten Schritt prüfen wir die Sicherheit der Fahrzeugtechnik, mit der Software-Updates in die Steuergeräte installiert werden«, sagt Ehrich. Autofahrerinnen und -fahrer müssen somit keine Sicherheitsbedenken haben, wenn sie künftig davon erfahren, dass ein Software-Update für eines ihrer Fahrzeugsysteme ansteht.


Digitale Ergänzung

Nutzen für eine bessere Ausbildung: Modernisierter Unterricht an den Pflegeschulen von TÜV NORD Bildung

Aus ihrem Stolz macht Carmen Ndokon Dingong kein Geheimnis. Die Leiterin der Pflegeschule Bergkamen freut sich über die modernisierte Ausbildung von TÜV NORD Bildung. »Wir sind digitaler, effektiver und flexibler geworden«, sagt die Leitungskraft und Dozentin. Eine neue Mischung aus Präsenz- und Digitalunterricht entfaltet unter anderem in Bergkamen ihre Wirkung. Sie verbessert die Pflegeausbildung und weckt Neugier. »Wir hatten 2021 so viele Bewerbungen wie noch nie«, verrät Ndokon Dingong.

Während der Corona-Pandemie ist ein anderes Bewusstsein für die Pflege als elementarer Beruf entstanden. Die gestiegene Wertschätzung motiviert das Pflegepersonal und erhöht das Interesse an guter Pflegeausbildung. Die neuen Unterrichtskonzepte von TÜV NORD Bildung ermöglichen zeitgemäßes Lernen. Der Zeitpunkt für Neues ist ideal. Seit dem 1. Januar 2020 vereint eine generalistische Ausbildung die Berufszweige der Alten-, Kranken- und Kinderkrankenpflege. Entsprechend vielfältig ist der Lernalltag. Die angehenden Pflegerinnen und Pfleger lernen etwa, welche feinen Unterschiede es bei der Körperpflege von Babys, Erwachsenen und älteren Menschen gibt. Für entsprechende Sensibilisierungen werden interaktive Puppen genutzt. An ihnen lässt sich neben Alltäglichem, wie die Pflege von Haut und Haaren, auch das Besondere üben. Dazu gehört unter anderem, erhöhten Blutdruck oder den Kollaps eines Patienten zu simulieren. Die Reaktionen der Schülerinnen und Schüler auf solche Notfälle und diverse Krankheitsbilder werden gefilmt und anschließend besprochen. So gelingt ein sicheres Lernen.

Die Ausbildung in der Pflege lebt von Nähe, Interaktion und praktischer Erfahrung. Das alles zu fördern, während Abstand eine wichtige Corona-Schutzmaßnahme ist, gelingt TÜV NORD Bildung dank technischer Unterstützung. Bestes Beispiel: An der Pflegeschule in Bergkamen erhalten alle Lernenden einen kostenlosen Tablet-PC mit Kamera und Mikrofon. Damit lassen sich Distanzen überbrücken und Wissenslücken schließen. »Unsere Schülerinnen und Schüler können flexibel an Online-Unterricht teilnehmen und mit den Tablet-PC eigenständig recherchieren. Das macht unabhängiger und erhöht die Eigenverantwortung«, sagt Ndokon Dingong. Den Präsenzunterricht sieht sie weiterhin als Basis für eine sorgfältige Ausbildung. Die digitalen Ergänzungen leisten einen wichtigen Beitrag, um Pflegerinnen und Pfleger qualifiziert und effektiv auszubilden.

CARMEN NDOKON DINGONG,
TÜV NORD Bildung, Leiterin Pflegeschule Bergkamen