Aktuelle Zahlen von TÜV NORD: Trendwende in der Mängelstatistik

05.11.2014: In der statistischen Auswertung der Hauptuntersuchungen, die TÜV NORD alljährlich präsentiert, ist zum ersten Mal seit vielen Jahren die Zahl der erheblichen Mängel gesunken. Und zwar von 25,8 auf 25,2 Prozent in diesem Jahr.

In der statistischen Auswertung der Hauptuntersuchungen, die TÜV NORD alljährlich präsentiert, ist zum ersten Mal seit vielen Jahren die Zahl der erheblichen Mängel gesunken. Und zwar von 25,8 auf 25,2 Prozent in diesem Jahr. Allerdings heißt das immer noch, dass mehr als jedes vierte Auto so schwerwiegende Mängel hat, dass es erst repariert werden muss, ehe die TÜV-Plakette angebracht werden kann. Erfreulich aber auch: Die Zahl der Fahrzeuge ganz ohne Mängel ist wiederum gestiegen: von 61,8 Prozent auf 63,2 Prozent. Zusammen mit den 11,5 Prozent der Fahrzeuge, bei denen geringe Mängel gefunden werden, erhalten also 74,7 Prozent aller Autos bereits beim ersten Anlauf vom TÜV-Sachverständigen ihre Plakette. Die Zahl der verkehrsunsicheren Fahrzeuge, die sofort stillgelegt werden müssen, ist ebenfalls gesunken und liegt mit 0,06 Prozent weiterhin auf erfreulich niedrigem Niveau. Das ist das Ergebnis der statistischen Aufarbeitung der fast 3 Millionen Hauptuntersuchungen, die an den mehr als 200 TÜV-STATIONEN und in über 10.000 TÜV NORD-Partnerwerkstätten von Mitte 2013 bis Mitte 2014 durchgeführt worden sind.

Die Zahl der Fahrzeuge, die ohne jeden Mangel zur Hauptuntersuchung gefahren wurden, stieg kontinuierlich von 2010 bis heute von 55,1 auf 63,2 Prozent an. (55,1% - 57,5% - 57,7% - 58,1% – 61,8% – 63,2%) Allein im letzten Jahr waren das also 1,4 Prozent mehr „Mängelfreie“.

Auch Zahl der Autos mit erheblichen Mängeln war in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen. Und zwar von 18,6 auf 25,8 Prozent. (18,6% - 19,0% - 19,6% - 20,1% - 25,8%). In diesem Jahr sanken sie aber zum ersten Mal um immerhin 0,6 Prozent auf 25,2%.

Hartmut Abeln, TÜV NORD-Geschäftsführer, erläutert diese Entwicklung: „Wir hoffen, dass sich hier eine Trendwende abzeichnet. Schließlich bauen die Hersteller gute Autos, die auch nach vielen Jahren noch gänzlich ohne Mängel auf unseren Straßen unterwegs sein könnten. Wenn sich die Autofahrer mehr um Wartung und Pflege des Fahrzeugs kümmern und fällige Termine zur Inspektion und Instandhaltung wahrnehmen, ist das positiv für die Sicherheit auf unseren Straßen. Auch der kurze Check der Beleuchtungsanlage vor Fahrantritt sollte zur Regel werden. Wer sich um sein Auto kümmert und es überdies in einer Fachwerkstatt warten lässt, kann der TÜV-Hauptuntersuchung gelassen entgegen sehen.“

Dass die Beleuchtungsanlage mitunter stiefmütterlich behandelt wird, zeigt auch die Verteilung der Mängelgruppen. Hier liegt „Licht, Elektrik“ in der Statistik wieder weit vorne. Und das, obwohl die Kontrolle der Beleuchtungsanlage und deren Reparatur in der Regel relativ einfach zu bewerkstelligen ist. Oftmals werden bei der HU sogar mehrere Beleuchtungsmängel an einem Fahrzeug entdeckt. Aber: die Mängelquote in diesem Bereich ist auch in diesem Jahr wieder zurückgegangen. Von 30,7 auf 29,9 Mängel auf 100 geprüfte Fahrzeuge. Die alljährliche Beleuchtungsaktion, die jeweils im Oktober auch vom TÜV durchgeführt wird, zeigt hier sicher auch ihre Wirkung. Insgesamt ergibt sich in der Statistik als Reihenfolge für die am häufigsten auftretenden Mängelgruppen „Licht, Elektrik“, „Bremsen“, „Umweltbelastung“ und „Achsen, Räder, Reifen“.

Je älter die Fahrzeuge bei ihrem TÜV-Termin sind, desto höher ist die Zahl derjenigen, die im ersten Anlauf keine Plakette bekommen. Die aktuellen TÜV NORD-Zahlen: Bei der ersten HU im Alter von drei Jahren finden sich bei 8,6 Prozent der Autos erhebliche Mängel. Im Alter von fünf Jahren sind es schon 14,6 Prozent und so geht es weiter bis zu den Elfjährigen, von denen 34,9 Prozent zur Reparatur in die Werkstatt müssen.

Die durchschnittliche Laufleistung, die neben dem Alter auch als verschleiß- und somit mängelursächlich anzusehen ist, liegt jetzt bei den Dreijährigen bei 50749 km und bei den Elfjährigen bei 133255 Kilometern auf dem Tacho.

Wichtig: Wer noch mit einer blauen TÜV-Plakette unterwegs ist, sollte sich bald einen Termin bei seinem TÜV geben lassen. Mit dem bevorstehenden Jahreswechsel ändert sich die Farbe der ‚fälligen‘ Plaketten auf Gelb und dann ist schon farblich erkennbar, dass der TÜV-Termin überzogen wurde. Dann ist nach spätesten zwei Monaten ein Bußgeld fällig und später kommt noch ein Punkt in Flensburg hinzu.

Als Auto mit den geringsten Mängeln im TÜV-Report 2015 wird übrigens der Mercedes SLK gelistet, der somit zum Gewinner der „Goldenen Plakette“ wird, die alljährlich vom TÜV vergeben wird.

Den TÜV-Report, der typspezifische Fahrzeugmängel dezidiert auflistet und damit zu einem gefragten Ratgeber beim Gebrauchtwagenkauf wird, gibt es an jeder TÜV-STATION und im Zeitschriftenhandel. Er kostet 4,50 €.

Über die TÜV NORD GROUP

Die TÜV NORD GROUP ist mit über 10.000 Mitarbeitern einer der größten technischen Dienstleister. Mit ihrer Beratungs-, Service- und Prüfkompetenz ist sie weltweit in 70 Ländern aktiv. Zu den Geschäftsbereichen gehören Industrie Service, Mobilität, IT und Bildung. Mit Dienstleistungen in den Bereichen Rohstoffe und Aerospace hat der Konzern ein Alleinstellungsmerkmal in der gesamten Branche.

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