Bilanz nach einem Jahr Transfergesellschaft für Ex-Opelaner: Jahresverlauf nach Plan

12.01.2016 | Bildung: Seit Januar 2015 wechselten insgesamt 2.600 ehemalige Beschäftigte des Bochumer Werks in die Transfergesellschaft von TÜV NORD Transfer. Zur Halbzeit zieht das Unternehmen eine Zwischenbilanz.

Seit Januar 2015 wechselten insgesamt 2.600 ehemalige Beschäftigte des Bochumer Werks in die Transfergesellschaft von TÜV NORD Transfer. Zur Halbzeit zieht das Unternehmen eine Zwischenbilanz.

Aktuell arbeiten über 50 Transferberater, Qualifizierungsmanager und Stellenakquisiteure unter Hochdruck: Bisher fanden circa 50.000 Beratungsgespräche statt, 550 Kontakte mit Unternehmen wurden geknüpft, zwei große Job-Messen und 25 Unternehmensvorstellungen mit mehr als 1.000 interessierten Transfermitarbeitern veranstaltet. 1.600 Stellen wurden akquiriert und dabei 2.300 Mitarbeiter bei Unternehmen vorgestellt. Bisher haben mehr als 1.500 Transfermitarbeiter an einer Qualifizierung teilgenommen, mit Schwerpunkten im gewerblich-technischen Bereich, wie CNC und Steuerungstechnik, Stanz- und Umformtechnik sowie in Kraftverkehr und Logistik.

„Das erste Jahr verlief planmäßig. In den ersten zwölf Monaten der über zwei Jahre laufenden Transfergesellschaft lag unser Fokus klar auf Beratung, Neuorientierung und Qualifizierung der ehemaligen Opelaner. Jetzt im nächsten Schritt geht es mit Nachdruck um die Vermittlung in neue Beschäftigung“, sagt Hermann Oecking, Geschäftsführer von TÜV NORD Transfer.

Für circa 700 Mitarbeiter endete die Transfergesellschaft nach einem Jahr zum 31. Dezember 2015. Die Mitarbeiter mit zweijähriger Laufzeit werden auch im zweiten Jahr aktiv unterstützt.

Bis heute sind 260 Mitarbeiter in neue, dauerhafte Beschäftigung vermittelt worden. Weitere 220 Mitarbeiter sind über die Transfergesellschaft bereits in neuen Unternehmen aktiv, zum Beispiel in einer Einarbeitungsqualifizierung auf eine konkrete Stelle oder in Praktika. Alle Transfermitarbeiter haben bis zum Ablauf der Transferzeit grundsätzlich eine Rückkehrmöglichkeit in die Transfergesellschaft, so dass viele Mitarbeiter mit neuem Arbeitsplatz ihren Vertrag mit der Transfergesellschaft zunächst ruhen lassen.

„Angesichts der außerordentlichen Laufzeit von 24 Monaten und der hohen Aufstockung des Kurzarbeitergelds haben die Sozialpartner die Transfergesellschaft nicht auf schnelle Aktivierung ausgelegt, sondern auf eine hohe finanzielle und zeitliche Absicherung der Betroffenen gesetzt“, betont Gernot Mühge, Arbeitsmarktforscher am Bochumer Helex Institut. Aus diesem Grund könne von den aktuellen Vermittlungszahlen weder auf die Wirksamkeit des Transfers noch auf die Qualität der Beratung geschlossen werden, so der Wissenschaftler. „In dem von uns alle sechs Monate erhobenen Feedback aller Mitarbeiter wird unsere Transferberatung mit der Note 1,7 bewertet. Ich bin davon überzeugt, dass wir Ende 2016 eine vernünftige Vermittlungsquote erreichen werden“, bilanziert Hermann Oecking.

2016 finden neben weiteren Unternehmensvorstellungen und Job-Messen auch sogenannte Job-Speed-Datings – das erste Mitte Februar – statt. Hier können sich personalsuchende Unternehmen und Transfermitarbeiter in zehnminütigen Kurzinterviews kennenlernen, um dann zu entscheiden, mit wem sie weitere Bewerbungsgespräche führen möchten. Außerdem werden aus dem Europäischen Globalisierungsfonds Gelder in Höhe von knapp sieben Millionen Euro zum Beispiel für weitere Qualifizierungen, Workshops und Nachbetreuungen bereitgestellt.

Über TÜV NORD Transfer

TÜV NORD Transfer unterstützt als Träger von Transfergesellschaften von Arbeitsplatzverlust betroffene Mitarbeiter bei der Entwicklung neuer beruflicher Perspektiven. Ziel ist es, sie zeitnah und nachhaltig von Arbeit in Arbeit zu vermitteln. Das Unternehmen ist nach DIN EN ISO 9001:2008 und AZAV zertifiziert und eine Tochtergesellschaft von TÜV NORD Bildung. 

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