Neuer Prüfstand für Bremsen von Lkws und Bahnfahrzeugen

20. September 2016 | Mobilität: Am TÜV NORD-Institut für Fahrzeugtechnik und Mobilität (IFM) ist ein in dieser Art einzigartiger Schwungmassenprüfstand völlig neuer Dimensionierung startklar für den Einsatz.

Am TÜV NORD-Institut für Fahrzeugtechnik und Mobilität (IFM) ist ein in dieser Art einzigartiger Schwungmassenprüfstand völlig neuer Dimensionierung startklar für den Einsatz. Das Besondere: Mit ihm können nicht nur Bremsen von Nutzfahrzeugen geprüft werden, sondern auch die von Schienenfahrzeugen, von der Straßenbahn bis zum ICE.

Wenn im IFM Bremsen geprüft werden, dann hat das nichts mit der Bremsprüfung von Fahrzeugbremsen auf einem Rollenbremsenprüfstand im Rahmen der Hauptuntersuchung an einer TÜV-STATION zu tun. Vielmehr geht es zum Beispiel um Homologations- und Freigabeprüfungen von Nutzfahrzeugbremsen oder Bremsbelägen. So können zum Beispiel Radbremsen im Zusammenhang mit kompletten Lkw-Achsen auf dem Prüfstand aufgebaut und bis an ihre physikalischen Grenzen belastet werden.

Seit mehr als 30 Jahren werden in Essen bereits Bremsen für Straßenfahrzeuge geprüft. Der neue Prüfstand ergänzt einen Schwungmassenprüfstand für Nutzfahrzeuge und zwei weitere für Pkw. Für den neuen Prüfstand, der auch Bremsen von Schienenfahrzeugen prüfen kann, wurde mit ZF ein kompetenter Partner, Entwickler, Hersteller und Lieferant gefunden. TÜV NORD investierte mehrere Millionen Euro und hat damit nun einen Prüfstand im Portfolio, mit dessen Leistungsspektrum in Europa bislang nur wenige in Betrieb sind.

Robert Plank, Geschäftsführer TÜV NORD Mobilität, stellt klar: „Mit dieser Investition versetzen wir unser Institut für Fahrzeugtechnik und Mobilität in die Lage, auf einem noch höheren Niveau Dienstleistungen für unsere Kunden, sowohl im Straßenverkehr als auch im Bahnsektor, anzubieten. Ein Schritt in die Zukunft und in eine neue Dimension.“

Eisenbahnräder haben einen Durchmesser von bis zu 1,60 Meter und wiegen mehr als 600 Kilogramm. Der Motor des Prüfstandes leistet 700 kW und ermöglicht maximal 2850 Umdrehungen pro Minute, was zum Beispiel bei einem ICE-Rad mit 890 mm Durchmesser eine Geschwindigkeit von ca. 480 km/h bedeutet.

Das IFM folgt damit den hohen Anforderungen aus Regulierungskreisen, aber auch denen seiner langjährigen Kunden, die zu den Technologieführern zählen und immer neueste Sicherheits- und Qualitätseigenschaften an ihren Bremsen einfordern. Nicht zuletzt ist diese Investition in den TÜV NORD-Standort in NRW im Zentrum West-Europas ein wichtiger Beitrag zur Kundennähe.

Carsten Winkelbach, der Leiter des Instituts: „Bereits im Sommer diesen Jahres hat unser Fachbereich für den neuen Prüfstand eine ISO 17025 Akkreditierung über die Deutsche Akkreditierungsstelle DAkkS beantragt. Wir rechnen mit dem Vorliegen der Akkreditierung noch im Herbst. Für 2017 streben wir zusätzlich die Zulassung durch die UIC an, den internationalen Eisenbahnverband. Dann sind wir der siebte Standort weltweit, der einen offiziell zugelassenen, unabhängig betriebenen Schwungmassenprüfstand für Reibbelagzulassungen im Bahnsektor betreibt.“

Der Prüfstand wird dann bei entsprechender Kundennachfrage 24 Stunden an sieben Tagen der Woche in Betrieb sein.

Mehr Informationen auf den aktuellen Fachmessen:

  • TÜV NORD auf der InnoTrans, Berlin: CityCube Halle A , Stand 309.
  • TÜV NORD auf der IAA Nutzfahrzeuge, Hannover: Halle 13, Stand D14. 

Über die TÜV NORD GROUP

Die TÜV NORD GROUP ist mit über 10.000 Mitarbeitern einer der größten technischen Dienstleister. Mit ihrer Beratungs-, Service- und Prüfkompetenz ist sie weltweit in 70 Ländern aktiv. Zu den Geschäftsbereichen gehören Industrie Service, Mobilität, IT und Bildung. Mit Dienstleistungen in den Bereichen Rohstoffe und Aerospace hat der Konzern ein Alleinstellungsmerkmal in der gesamten Branche. Leitmotiv: „Excellence for your business.“