Zertifizierung sorgt für sichere Komponenten: Elektrostatische Entladungen erzeugen Kosten in Millionenhöhe

09.01.2014: Elektrostatische Entladungen (ESD) sind ein alltägliches Phänomen. Gerade im Winter hat jeder schon einmal bei kühler Luft und geringer Luftfeuchtigkeit „einen gewischt“ bekommen. Während der Mensch außer einem leichten Kribbeln keine Auswirkung von ESD spürt, kann der Effekt auf Elektronik gravierend sein und zu kostspieligen Schäden führen.

Elektrostatische Entladungen (ESD) sind ein alltägliches Phänomen. Gerade im Winter hat jeder schon einmal bei kühler Luft und geringer Luftfeuchtigkeit „einen gewischt“ bekommen. Während der Mensch außer einem leichten Kribbeln keine Auswirkung von ESD spürt, kann der Effekt auf Elektronik gravierend sein und zu kostspieligen Schäden führen. Nach Schätzungen von Thomas Weber, Leiter des EMV-Labors von TÜV NORD in Hamburg, entstehen dem produzierenden Gewerbe durch elektrostatische Entladungen jährlich Kosten in Millionenhöhe.

ESD-Effekte führen in elektronischen Schaltungen zu Ausfällen und diese führen zum Stillstand eines Fahrzeugs, eines Prozesses oder einer kompletten Fertigungsstraße. Im schlimmsten Fall werden durch den Effekt brennbare Gase entflammt. Nicht selten ist ESD auch eine Erklärung für unerklärliche Ausfälle, da die ursprüngliche unentdeckte Schädigung sich erst viel später zeigt. Thomas Weber: „Der Effekt entsteht dadurch, dass in den Elektroniken Isolationsschichten im Mikrometer-Bereich geschädigt werden, die in der Folge zu kapitalen Kurzschlüssen führen können. Diese Schädigungen sind mit dem bloßen Auge nicht sichtbar.“

Wenn in der Steuerelektronik ein Chip ausfällt, steht oftmals alles still. Auch wenn dieser Chip nur wenige Euro kostet, sind die Folgekosten durch Stillstand oder für die Instandsetzung enorm. Gängige Schutzmaßnahmen sind die konsequente Vermeidung von elektrostatischen Entladungen und der Einsatz schirmender oder dissipativer Materialien. „Das Problem ist, umfangreichen Schutz zu bieten, indem die gesamte Produktionskette abgesichert wird. Oft beachten die Hersteller den Produktionsbereich, vergessen aber, dass auch die Logistik wichtig ist, um am Ende der Produktionskette ein sicheres Produkt gewährleisten zu können“, so Weber.

Immer mehr Betriebe gehen dazu über, den umfassenden und wirkungsvollen Schutz gegen ESD im Rahmen einer Zertifizierung prüfen zu lassen. Grundlage ist die DIN EN 61340-5-1. Zertifizierte Unternehmen erhalten durch die neutrale Prüfung genauen Aufschluss darüber, ob die oft sehr kostspieligen Investitionen und Vorkehrungen gegen ESD-Phänomene ihren Zweck erfüllen. Das Audit durch unabhängige Experten leistet somit einen Beitrag, um finanziellen Verlusten vorzubeugen und die Betriebskosten nachhaltig zu senken. Darüber hinaus lässt sich das Zertifikat als Nachweis gegenüber Kunden nutzen, dass die angebotenen Produkte geringe Ausfallraten haben und unter diesem Aspekt regelmäßig von kompetenter, unabhängiger Stelle geprüft werden. „Wie in anderen Bereichen haben wir auch hier die Erfahrung gemacht, dass ein sorgfältiges Qualitätsmanagement Arbeiten oft erleichtert, weil festgeschriebene Prozesse Unsicherheiten vermeiden und Abläufe optimieren. Schließlich hat auch in diesem Bereich der geschulte und verantwortungsbewusste Mitarbeiter eine Schlüsselrolle“, so Weber.

Informationen zur ESD-Zertifizierung gibt es unter 040 76629-3412 oder unter folgendem Link: http://www.tuev-nord.de/de/elektromagnetische-vertraeglichkeit/esd-elektrostatische-entladung-104605.htm.

 

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