TÜV NORD GROUP  |  UNTERNEHMENSBERICHT

Verantwortung und Nachhaltigkeit

Im Jahr 2018 gab die TÜV NORD GROUP erstmals um­­fassend Auskunft über die ökonomischen, ökologischen und gesellschaftlichen Auswirkungen ihrer Geschäfts­tätigkeit. Wie schon 2019 veröffentlichen wir auch in ­diesem Jahr unseren Fortschrittsbericht zu Verantwortung und Nach­haltigkeit. Er stellt unsere Strategie für verant­wortungs­­volles und nachhaltiges Handeln in den Bereichen Wertschöpfung, Mitarbeitende, Umwelt und Gesellschaft dar. Zudem legen wir offen, in welchem Umfang wir die ­Ziele unserer CR-Roadmap 2020 erreicht haben.

Das vorliegende Kapitel »Verantwortung und Nachhaltigkeit« besteht aus Auszügen des Fortschrittsberichts 2020, der in einem separaten Dokument veröffentlicht wird.

 

Unsere Corporate Responsibility Strategie

DIE CORPORATE RESPONSIBILITY STRATEGIE DER TÜV NORD GROUP

Nachhaltigkeit und Verantwortung prägen das unternehmerische Selbstverständnis der TÜV NORD GROUP und sind fest in unserer DNA verankert. Im Zentrum aller Aktivitäten steht unsere lang­fristig ausgerichtete, konzernweite Corporate Responsibility Strategie (CR-Strategie). Sie wurde 2018 entwickelt und legt fest, wie wir als TÜV NORD GROUP unsere Verantwortung verstehen und wahrnehmen möchten. Bei der Umsetzung unserer CR-Strategie hat sich unser integriertes Managementsystem bewährt, daher haben wir auch 2020 uneingeschränkt daran festgehalten. So konnten wir unsere Strategie sowohl auf Ebene der Geschäftsbereiche als auch der Konzerngesellschaften Schritt für Schritt weiter umsetzen. Auf den folgenden Seiten berichten wir auszugsweise und transparent aus unserer Roadmap 2020. Dabei gehen wir darauf ein, was zur Erreichung unserer Ziele getan wurde und was der Status quo zum Ende der Roadmap-Periode 2018 bis 2020 ist. Ein wichtiger Erfolgsfaktor zur Erreichung unserer Ziele war auch in diesem Jahr die Einbindung der sechs Geschäftsbereiche und ihrer Gesellschaften.

 

Aktuelle Herausforderungen und relevante Einflussfaktoren erfordern, dass wir in Zukunft unser nachhaltiges Handeln noch besser und fokussierter steuern. Bereits zu Beginn des Jahres 2020 haben wir den Stellenwert der Nachhaltigkeit im Leitbild des Konzerns geschärft, indem Nachhaltigkeit dort als einer von sechs Leitwerten der TÜV NORD GROUP festgelegt wurde.

 

Die deutliche Positionierung des Konzerns zu einer nachhaltig­keitsorientierten Wertschöpfung zeigt sich auch in der neuen Konzernstrategie. Nachhaltigkeit ist eine Hauptstoßrichtung unserer »Strategy2025«. Im Oktober 2020 wurde die neue Strategie in einer Web-Konferenz, zu der alle Mitarbeitenden des Konzerns eingeladen waren, vom Vorstand und von Mitgliedern der Konzern­geschäftsleitung vorgestellt.

 

Im April 2020 bewertete der CR-Steuerungskreis die 2019 leicht angepasste CR-Strategie und CR-Roadmap 2020 (> s. Bericht zu ­Ver­antwortung und Nachhaltigkeit 2019) sowie die uns selbst gesetzten Ziele kritisch und bestätigte diese ohne weitere Anpassungen auch für das Jahr 2020. Im Mai 2020 hat der CR-Steuerungskreis mit der Entwicklung einer neuen CR-Strategie 2025 und der ersten dazugehörigen CR-Roadmap (2021 bis 2023) begonnen. Eine zweite CR-Roadmap soll anschließend den Zeitraum 2024 bis 2025 abdecken. Diese Entwicklung befindet sich per Ende 2020 in einem fortgeschrittenen Stadium. Die neue CR-Strategie 2025 und die zugehörige erste CR-Roadmap 2023 sollen im ersten Quartal des Jahres 2021 in Kraft treten. Über diesen Prozess werden wir in unserem nächsten Bericht zu Verantwortung und Nachhaltigkeit detailliert Auskunft geben.


ORIENTIERUNG AN DEN SUSTAINABLE ­DEVELOPMENT GOALS (SDGs) DER VEREINTEN NATIONEN

Wir orientieren uns strategisch nicht nur an Megatrends, sondern seit 2018 zudem verstärkt an den nachhaltigen Entwicklungszielen (Sustainable Development Goals, SDGs) der Vereinten Nationen.
Im Jahr 2020 haben wir uns insbesondere mit dem transformativen Potenzial der SDGs für die eigenen Digitalisierungsprojekte, für Innovationen, Dienstleistungen und Geschäftsaktivitäten intensiv auseinandergesetzt und es als Zielsetzung zum Thema »Nach­haltiges Produkt- & Dienstleistungsportfolio« in der neuen Konzernstrategie verankert.

 

Die Innovationsprojekte aller deutschen Geschäftsbereiche und Gesellschaften des Konzerns haben wir 2020 erstmalig einer Bewertung anhand der Nachhaltigkeitskriterien unterzogen. Dabei wurde auch deren Wirkung auf die SDGs strukturiert ermittelt (> für das ­Ergebnis s. Tabelle im Kapitel »Unsere Roadmap 2020«). Ab sofort wird jedes Innovationsprojekt an einem der ersten Entscheidungspunkte im Innovationsprozess daraufhin überprüft, inwiefern die Innovation zu einer nachhaltigen Entwicklung beiträgt. Die Zuständigen erfassen, auf welche SDG-Indikatoren eine Innovation wie stark einzahlt und inwiefern sie zur Umsetzung der CR-Roadmap des Konzerns unterstützt.

 

Ab 2021 wollen wir auch die Bewertung unseres Dienstleistungsportfolios und die Ermittlung der Wirkung unserer Dienstleistungen auf die SDGs strukturiert ausrollen. Damit wollen wir sicherstellen, dass wir nicht nur mit unseren neuen Dienstleistungen, sondern mit unserer gesamten Geschäftstätigkeit zur Erreichung der nachhaltigen Entwicklungsziele beitragen. Basierend auf den Ergebnissen dieses erweiterten Bewertungsprozesses soll künftig auch eine strukturierte, halbquantitative Auswertung der konkreten SDG-Beiträge unserer Wertschöpfung erfolgen. Darüber wollen wir anschließend unsere nachhaltige Wirkung als Unternehmen strategisch und operativ gezielter steuern.

 

STEUERUNG AUF ALLEN ­EBENEN

Der CR-Steuerungskreis des Konzerns tagte im Jahr 2020 insgesamt achtmal. In ihm werden die Geschäfts- und Zentralbereiche der TÜV NORD GROUP durch CR-Koordinatorinnen und -Koordinatoren vertreten. Sie stimmen alle CR-bezogenen Aktivitäten im jeweiligen Geschäfts- bzw. Konzernbereich mit dem Führungskreis ab, koordinieren die Umsetzung der CR-Roadmap und haben im Jahr 2020 die neue CR-Strategie 2025 sowie die CR-Roadmap 2023 wesentlich mitgestaltet.

 

Im Berichtsjahr 2020 haben wir bei CR-Themen auch die Zusammenarbeit zwischen allen Ebenen intensiviert. Die Basis dafür ­legten wir Anfang 2020 mit einem Treffen des CR-Managers des Konzerns mit den CR-Ko­ordinatorinnen und -Koordinatoren der Geschäftsbereiche sowie mit Managementbeauftragten der deutschen Konzerngesellschaften. Es wurden Ansätze für wirksame Formen der Zusammenarbeit entwickelt, sodass unsere CR-strategischen Vorgaben noch besser in unsere Prozesse und Aktivitäten integriert und umgesetzt werden können.


EINBINDUNG INTERNER UND EXTERNER ­STAKEHOLDER

Im April 2019 diskutierten wir unseren ersten Bericht zu Verantwortung und Nachhaltigkeit mit ausgewählten Repräsentanten von Kundenunternehmen, Befugnis erteilenden Behörden, Universitäten und NGOs. Im Oktober 2020 setzten wir diesen direkten Austausch mit unseren Stakeholdern durch ein Stakeholder-Event fort. Die Online-Veranstaltung hatte das Motto »Nachhaltigkeit eröffnet uns Wege in eine gemeinsame Zukunft«. Ziel waren die Vorstellung wesentlicher Aspekte unserer CR-Strategie 2025 und der Austausch darüber mit externen Fachleuten, die Beziehungen zur TÜV NORD GROUP unterhalten. Über 60 Entscheiderinnen und Entscheider aus Unternehmen, Organisationen und unserem Konzern diskutierten Themen wie Innovationen und Dienstleistungen, Menschenrechte, Lieferkettengesetz und Klimaschutz. Durch diesen Dialog mit unseren Anspruchsgruppen konnten wir wertvolles Feedback für unsere CR-Strategie 2025 gewinnen.

 

Unsere verschiedenen Formate wie Management-Meetings, Onboarding-Veranstaltungen oder Corporate Audits haben wir auch 2020 genutzt, um mit unseren internen Stakeholdern in Dialog über CR-Themen zu treten. Die Auslandsgesellschaften der TÜV NORD GROUP haben wir auch 2020 zu CR-Aspekten im Rahmen von internationalen Meetings informiert und über die Interna­tional Quality Conference 2020 erstmalig aktiv in die Weiterentwicklung unserer CR-Aktivitäten eingebunden. Des Weiteren spielte auch die Management ­Conference im Dezember 2020 eine wichtige Rolle. Unter dem ­Motto »Leading and Prevailing in Challenging Times« trafen sich 125 Top-Führungskräfte des Konzerns zu einem zweitägigen Online-Event. Bei diesem thematisierte der Vorstandsvorsitzende Dr. Dirk Stenkamp Verantwortung und Nachhaltigkeit aus der Perspektive der »Strategy2025« des Konzerns. Zum Event trug unter anderem Prof. Dr. Dr. h.c. Stefan Schaltegger (Universität Lüneburg) mit einer Keynote unter der Überschrift »Sustain­ability as Key Driver of Market Transformation – Developing Business Cases for Sustainability« bei.
 

 

»Wir haben mit unserer Konzern­strategie 2025 die Weichen gestellt, unsere Dienstleistungen noch stärker auf Nachhaltigkeit und Umweltschutz auszurichten. Auch ­unsere internen Prozesse und unser Verbrauchsverhalten fokussieren wir konsequent auf nachhaltigkeitsorientierte Wertschöpfung und verbinden dadurch unseren Unter­nehmenserfolg mit dem Beitrag, den wir für die nachhaltige Entwicklung der ­Gesellschaft und den Erhalt unserer Umwelt leisten.«

DR. DIRK STENKAMP, Vorstandsvorsitzender der TÜV NORD AG

 

 

Wesentlichkeit unserer CR-Themen

Welche Themen für die TÜV NORD GROUP eine große Rolle spielen und worauf wir uns in unserer CR-Strategie vor allem konzen­trieren sollten, haben wir im Rahmen der Wesentlichkeitsanalyse
2018 ermittelt. Unter Berücksichtigung der Erwartungen unserer Stakeholder sowie unseres Impacts leiteten wir die wesentlichen und wichtigen CR-Themen für die TÜV NORD GROUP ab. Diese bilden die Grundlage für unsere Maßnahmen und Aktivitäten im Kontext von Verantwortung und Nachhaltigkeit. Nähere Infor­­mationen und eine Beschreibung des Prozesses der Wesentlichkeitsanalyse sind in unserem Bericht zu Verantwortung und Nachhaltigkeit 2018 zu finden.

 

Unsere CR-Themen sind – aufgegliedert nach Handlungsfeldern – im Abschnitt „Unsere CR-Themen“ aufgelistet.

 

Um die Auswahl unserer wesentlichen Themen zu überprüfen und aktuell zu halten, führen wir regelmäßig Assessments von Trends durch. So stellen wir fest, was derzeit von besonders hoher gesellschaftlicher Relevanz ist. 2020 dominierte, neben der Corona-­Pandemie und den damit verbundenen Themen Gesundheitsschutz und Digitalisierung, erneut das Thema Klimaschutz die gesellschaftlichen Diskussionen. Zudem bewegte die Unternehmen der Abschluss des Monitorings zum Nationalen Aktionsplan Wirtschaft und Menschenrechte (NAP) und damit einhergehend das künftige Sorgfaltspflichtengesetz.

 

Bei der TÜV NORD GROUP haben wir im CR-Steuerungskreis bewertet, welche Haltung wir zu den genannten Herausforderungen einnehmen und inwiefern wir unseren Einfluss auf diese weiter­gehend gestalten wollen:

 

Wir möchten einen noch aktiveren Beitrag zum Klimaschutz leisten und haben in der zweiten Jahreshälfte ein Programm zum Klimaschutz und zur Erreichung der Klimaneutralität der TÜV NORD GROUP bis 2030 definiert. Im Handlungsfeld »Umweltorientierung« legen wir dar, welche Maßnahmen wir dieses Jahr forciert haben. Neben der Gebäudeeffizienz legten wir unseren Fokus auf unser Reiseverhalten, welches den Hauptanteil unserer CO₂e-Emissionen ausmacht. Die Anforderungen des NAP ordnen wir dem Thema »Achtung der Menschenrechte« zu. Wir haben dieses Jahr unsere Aktivitäten erheblich intensiviert, um Menschenrechtsaspekte ganzheitlich in vorhandene Strukturen und Prozesse zu integrieren. In der Roadmap im Handlungsfeld »Gesellschaftliche Orientierung« berichten wir den aktuellen Status des Themas.

 

UNSERE CR-THEMEN
 

VERANTWORTLICHE WERTSCHÖPFUNG

1. Werteorientierte, nachhaltige Unternehmensführung

2. Verantwortung in der Wertschöpfungskette

3. Nachhaltigkeitsbezug für Innovationen und Dienstleistungen

4. Einsatz modernster, digitaler Wertschöpfungsmittel und -methoden

5. Integrität und Compliance

6. Integration der Konzerngesellschaften

 

MITARBEITENDENORIENTIERUNG

7. Attraktiver Arbeitgeber

8. Gesundheit und Sicherheit

9. Werteorientierte Personalführung

10. Individuelle Entwicklung und Förderung der Mitarbeitenden

11. Angemessene Arbeitsumgebung

12. Diversität und Inklusion

 

UMWELTORIENTIERUNG

13. Umweltfreundliches Reiseverhalten

14. Ressourcensparsamkeit und -effizienz

15. Energieeffizienz in Gebäuden

 

GESELLSCHAFTLICHE ORIENTIERUNG

16. Gesellschaftliche Rolle gemäß Vision und Mission

17. Einbindung von Anspruchsgruppen über die Wertschöpfungskette hinaus

18. Zielgerichtetes Engagement im Einklang mit unserer Wertschöpfung

19. Achtung der Menschenrechte
 

Wesentliche Themen | Wichtige Themen

Unsere Roadmap 2020

Die CR-Roadmap der TÜV NORD GROUP haben wir 2018 in einem umfassenden Prozess entwickelt und abgestimmt. Zum Beginn des Berichtsjahres stellten wir fest, dass wir unsere Roadmap auch für das Jahr 2020 ohne weitere Anpassungen als unseren Kompass nutzen können. Sie liegt unseren gesamten Maßnahmen und ­Ak­­ti­vitäten rund um Verantwortung und Nachhaltigkeit zugrunde und umfasst für jedes unserer Handlungsfelder ein übergeordnetes und für jedes Thema ein spezifisches, uns selbst gesetztes Ziel, das wir bis zum Jahresende 2020 erreicht haben wollten.

Die Ziele und Maßnahmen unserer CR-Roadmap mit dem Zeit­­ho­rizont 2020 dienten allen Mitarbeitenden des Konzerns drei Jahre lang als Orientierung für Verantwortungs- und Nachhaltigkeitsthemen. Deren Umsetzung in Deutschland steuern wir bereits erfolgreich über das zentrale CR-Management des Konzerns sowie über die CR-Ko­ordinatorinnen und -Koordinatoren der Geschäftsbereiche und der Funktionalbereiche der Holding.

 

Auch von außen wird die TÜV NORD GROUP als werteorientiertes und nachhaltiges Unternehmen wahrgenommen: Im Jahr 2020 erreichten wir den EcoVadis Gold-Status und gehören damit zu den besten fünf Prozent der von EcoVadis hinsichtlich Nachhaltigkeit bewerteten Unternehmen.

 

Zum Ende des Jahres 2020 ziehen wir Bilanz, inwiefern wir unsere Ziele der CR-Roadmap 2020 erreichen konnten. Unsere Metaziele pro Handlungsfeld und der Stand der Zielerreichung zum Ende der bestehenden Roadmap-Periode sind im Folgenden abgebildet.

 

ROADMAP 2020 – AKTUELLER UMSETZUNGSSTATUS UNSERER METAZIELE

Handlungsfeld KPI Status

Erläuterung

 

Verantwortliche Wertschöpfung
Ziel: Wahrnehmung der TÜV NORD GROUP als werteorientiertes und nachhaltiges Unternehmen
CR-Zertifikat oder ‑Listings bis 2020 in Nachhaltigkeitsratings / ‑rankings erreicht Im Corporate Responsibility Rating von EcoVadis wurden wir 2020 mit dem Gold-Status ausgezeichnet. Damit konnte sich die TÜV NORD GROUP im Vergleich zum Vorjahr verbessern und gehört nun zu den Top 5 % der von EcoVadis bewerteten Unternehmen.
Mitarbeitendenorientierung
Ziel: Zufriedenheit unserer Mitarbeitenden
Haltung des Engagement-Index in der Mit­arbeitenden-Befragung 2020 auf weiterhin hohem Niveau von über 70 % in Arbeit Mithilfe vielfältiger Maßnahmen arbeiten wir an einer hohen Zufriedenheit unserer Mitarbeitenden. Da die Mitarbeitenden-Befragung auf 2021 verschoben wurde, wird eine Evaluation erst im Jahr 2021 möglich sein. Über das Ergebnis werden wir in unserem Bericht 2021 Auskunft geben.
Umweltorientierung
Ziel: Verpflichtung auf das
2° Klimaziel
Wesentliche Verkleinerung des CO₂e-Fuß­abdrucks (Treibhausgasemissionen gesamt, angegeben als CO₂-Äquivalent) bis 2050, Maßnahmenentwicklung zur Reduktion unserer THG-Emissionen in dem Dreiklang »Vermeiden – Vermindern – Kompensieren« (in dieser Reihenfolge) erreicht Im Vergleich zum Jahr 2017 konnten wir unsere CO₂e-Emis­sionen wesentlich, um 42,4 %, reduzieren. Basierend auf den aufgebauten Strukturen und um einen noch höheren Beitrag zum Klimaschutz zu leisten, haben wir uns Mitte 2020 zum 1,5° Klimaziel und zu einer Klimaneutralität bis 2030 verpflichtet. Über die Maßnahmen, die uns zu diesem Ziel führen, werden wir im Bericht 2021 Auskunft geben.
Gesellschaftliche Orientierung
Ziel: Gesellschaftlich engagiert durch Innovation
Unsere Innovationen unterstützen 2020 und darüber hinaus die nachhaltige Entwicklung der Gesellschaft erreicht Im Jahr 2020 haben wir Sustainability Assessments für das gesamte Portfolio an Innovationsprojekten in den deutschen Gesellschaften der TÜV NORD GROUP durchgeführt. Dadurch konnten wir nachweisen, dass alle unserer Innovationen die nachhaltige Entwicklung unterstützen und somit den gesellschaftlichen Mehrwert der Innovationen im Konzern nachweislich darstellen. Basierend auf unseren Assessment-Kriterien, die sich auf SDGs und deren Indikatoren wie auch auf die Anforderungen unserer CR-Roadmap be­ziehen, konnten wir feststellen, dass der Sustainability Index über alle Innovationsprojekte des Konzerns zwischen »gut« und »ex­zel­lent« liegt und dass kein einziges Innovationsprojekt negativ be­wertet wurde.

 


Verantwortliche Wertschöpfung

»Unseren wirtschaftlichen Erfolg gestalten wir im Einklang mit Menschen und Natur.«

 

NEUES ZU MANAGEMENTANSATZ, THEMEN UND STEUERUNG

Die Positionierung des Konzerns zu einer nachhaltigkeitsorientierten Wertschöpfung zeigte die TÜV NORD GROUP 2020 am deutlichsten über die Aufnahme der Dimension Nachhaltigkeit als eine Hauptstoßrichtung in die neue Konzernstrategie. Die dort verankerte Verpflichtung zu einer nachhaltigkeitsorientierten Wertschöpfung findet sich auch in den Teilstrategien unserer sechs Geschäftsbereiche wieder, die sich jeweils eigene Zielsetzungen zum Thema »Nachhaltiges Produkt- & Dienstleistungsportfolio« bis 2025 gesetzt haben. Nachhaltigkeit ist somit auf strategischer Ebene tief in unserer Wertschöpfung verankert.

 

Im Jahr 2020 haben wir uns intensiv mit dem transformativen Potenzial der SDGs für die eigenen Digitalisierungsprojekte, Innovationen, Dienstleistungen und Geschäftsaktivitäten auseinandergesetzt. Bei der erstmaligen, konzernweiten Bewertung von Innovationsprojekten in der zweiten Jahreshälfte von 2020 wurde erfasst, auf welche SDG-Unterziele und Indikatoren eine Innovation wie stark einzahlt und inwiefern sie zur Umsetzung der CR-Roadmap des Konzerns beiträgt.

 

Ab 2021 wollen wir auch die Bewertung unseres Dienstleistungsportfolios und die Ermittlung der Wirkung unserer Dienstleistungen auf die SDGs strukturiert ausrollen. Damit wollen wir kurz- bis mittelfristig eine breite, strukturierte Auswertung der konkreten Beiträge unserer Wertschöpfung zur nachhaltigen Entwicklung ermöglichen und darüber hinaus unsere nachhaltige Wirkung als Unternehmen gezielter steuern.

 

Die bereits 2019 weit fortgeschrittene digitale Transformation im Konzern konnte den negativen Impact der Corona-Pandemie auf die TÜV NORD GROUP abmildern. Gleichzeitig beschleunigte diese Ausnahmesituation aber auch die Einführung neuer, digitaler Lösungen wie Remote-Audit und Online-Campus, die zur Sicherung und sogar zum Ausbau unserer Wertschöpfung und somit zur Erhöhung der Resilienz unseres Unternehmens beitragen.

 

ROADMAP 2020 – AKTUELLER STATUS DER ZIELERREICHUNG IM HANDLUNGSFELD »VERANTWORTLICHE WERTSCHÖPFUNG«

Themen und unsere Ziele KPI Status

Erläuterung

 

Werteorientierte, nachhaltige Unternehmensführung
Unser Unternehmen wird durch Mitarbeitende als werteorientiert und nachhaltig agierend wahrgenommen.

• Wahrnehmung des Unternehmenshandelns erreicht in Mitarbeitenden-Befragung 2020 mindestens gute Bewertungen

in Arbeit Die bereits 2019 initiierten Workshops zu den neuen Führungsleitlinien wurden 2020 fortgesetzt und die Führungskräfte des Konzerns setzten sich weiterhin für die Vermittlung der Inhalte ein. Erste Rückmeldungen unserer Mitarbeitenden zur neuen Konzernstrategie, in die Nachhaltigkeit als eine Hauptstoßrichtung aufgenommen wurde, fielen positiv aus.
Eine Mitarbeitenden-Befragung, die aufgrund der Corona-Pandemie nicht wie geplant 2020 stattfinden konnte und auf 2021 verschoben wurde, soll dies bestätigen.
Um dieses Ziel nachzuverfolgen, wird es in der nächsten Roadmap fortgeführt.
Verantwortung in der
Wertschöpfungskette

Nachhaltigkeitskriterien sind in die Beschaffungsprozesse integriert.

• Bewertung von 100 % der neu registrierten fachlich und umsatzmäßig relevanten Lieferanten

• Gesamtanteil des Einkaufs­volumens bei diesen Liefe­ranten beträgt 2020 mindestens 25 %

erreicht Der Einkauf bewertet neu registrierte Lieferanten, welche fachlich und umsatzmäßig den vorab festgelegten Kriterien entsprechen, anhand von klar definierten Nachhaltigkeitsvorgaben und hohen Nachhaltigkeitsstandards. Diese sind ein verbindlicher und wichtiger Teil der regulären Lieferantenbewertung.
Im Jahr 2020 konnten alle neu registrierten Lieferanten auf Nachhaltigkeit bewertet und 57 % des Einkaufsvolumens bei Lieferanten, die einer Nachhaltigkeitsbewertung unterzogen worden sind, realisiert werden.
Die Nachhaltigkeitsbewertung ist ein essenzielles Instrument, um Nach­­haltig­keitsaspekte auch über die eigene Wertschöpfung hinaus zu beeinflussen.
Nachhaltigkeitsbezug für ­Inno­vationen und Dienstleistungen
Verantwortung und Nachhaltigkeit sind als Bewertungsgrößen für unsere Inno­vationen und Dienst­leistungen etabliert.

• Start der Bewertung von Innovationen und Dienstleistungen 2020

in Arbeit Im Jahr 2020 haben wir erstmalig Sustainability Assessments für das gesamte Portfolio an Innovationsprojekten in den deutschen Gesellschaften der TÜV NORD GROUP durchgeführt.
Mithilfe unserer Assessment-Kriterien, die sich auf die SDGs und ihre Indika­toren sowie auf die Anforderungen unserer CR-Roadmap beziehen, konnten wir feststellen, dass der Sustainability Index über alle Innovations­projekte des Konzerns mit einem Durchschnittswert von 4,5 zwischen »gut« und »exzellent« liegt und dass kein einziges Innovationsprojekt negativ bewertet wurde.
Auf Grundlage dieses erfolgreichen ersten Schritts beabsichtigen wir die Be­wertung im Jahr 2021 auch auf unsere Dienstleistungen auszurollen. Dafür haben wir die aktuelle Zielsetzung in die nächste Roadmap übernommen und weiter­ent­wickelt.
Einsatz modernster,
digitaler Wertschöpfungsmittel
und -methoden

Digital Experts stellen vernetztes
Digitalisierungswissen sicher.

• Alle Geschäftsbereiche verfügen 2019 über Digital Experts

erreicht Insgesamt sind nun 59 Digital Experts in allen sechs ­Geschäftsbereichen des Konzerns tätig.
Die Corona-Pandemie führte zu einer Beschleunigung der digitalen Transfor­mation bei der Einführung neuer Lösungen mit Fokus auf Sicherung und Ausbau unseres Geschäfts (Remote-Audit, Online-Campus) sowie auf Weiterbildung (Masterplan).
Integrität und Compliance
Ein Schulungsprogramm zu Inte­grität und Compliance ist konzernweit eingeführt.

• Ein auf E-Learning basierendes, ziel­gruppenorientiertes Schulungs­programm ist bis 2020 konzernweit eingeführt

in Arbeit Im Jahr 2020 wurde ein entsprechendes Schulungsprogramm konzipiert und mit dem Roll-out für den Konzern begonnen. Für die Grundlagen­schulung aller Mit­arbeitenden liegen drei unterschiedliche Module vor. Die Module sind in den Geschäftsbereichen erfolgreich getestet worden.

• Grundlagenmodul (einsatzbereit) für alle Mitarbeitenden der Geschäftsbereiche Industrie Service, Engineering und Rohstoffe, Bildung, IT

• Grundlagenmodul (einsatzbereit) mit spezifischen Fragestellungen für den Geschäftsbereich Mobilität

• Grundlagenmodul (seit Oktober 2020 auf bereichseigener Plattform im ­Einsatz) für den Geschäftsbereich Aerospace

Um die Fortsetzung des Roll-outs in weiteren Organisationseinheiten nach­zuverfolgen, haben wir eine entsprechende Zielsetzung bereits in die nächste Roadmap aufgenommen.
Integration der Konzern­gesellschaften
Auslandsgesellschaften sind in die Netz- und Applikationslandschaft des Konzerns integriert.

• Der Integrationsgrad der vollkonsolidierten Auslandsgesellschaften beträgt bis Ende 2020 mindestens 80 %

in Arbeit Aufgrund der strikten Reisebeschränkungen, ausgelöst durch die Corona-Pandemie, konnte nur einer der für 2020 geplanten Standorte tatsächlich umgestellt werden.
Der Zielerreichungsgrad liegt daher bei 65 %. Die Integration weiterer Standorte kann erst nach Aufhebung der Reisebeschränkungen wieder vollumfänglich erfolgen.

 

DURCH VERANTWORTLICHE WERTSCHÖPFUNG ZU EINER NACHHALTIGEN INDUSTRIE

SDG 9 wurde bereits im Fortschrittsbericht 2019 als das zentrale UN-Nachhaltigkeitsziel im Handlungsfeld ­»Verantwortliche Wertschöpfung« erkannt. Durch ihre Geschäftstätigkeit (außen) entfaltet die TÜV NORD GROUP direkte Wirkungen (im Kreisinneren), die langfristig auf SDG 9 (Kreiszentrum) einzahlen.

 

 

Im Handlungsfeld »Verantwortliche Wertschöpfung« liegt unser beson­deres Augenmerk auf unserem verantwortlichen und nachhaltigen Handeln als Unternehmen. Mit unseren Dienstleistungen und internen Aktivitäten haben wir die Möglichkeit, die Auswirkungen unseres Unternehmens und sogar unserer Kundenunternehmen in ökonomischer, ökologischer und gesellschaftlicher Hinsicht nachhaltiger zu gestalten. So unterstützen wir in besonderem Maß den Weg zu den folgenden sechs Sustainable Development Goals (SDGs) der Vereinten Nationen: Wir fördern hochwertige Bildung (SDG 4), bezahlbare und saubere Energie (SDG 7), menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum (SDG 8), nachhaltige(n) Konsum und Produktion (SDG 12) und Maßnahmen zum Klimaschutz (SDG 13).


Den größten Beitrag zu einer nachhaltigen Entwicklung leisten wir jedoch zu SDG 9 »Industrie, Innovation und Infrastruktur«.
(> s. dazu den Fortschrittsbericht 2019)

 

Wirkung entfalten wir zum Beispiel durch unsere Dienstleistungen bei der Umstellung auf digitale Geschäftsprozesse. Aber auch unsere Angebote bezogen auf eine nachhaltige Energieversorgung oder die Förderung von umweltverträglichen Innovationen ermöglichen mehr Nachhaltigkeit in diesem Bereich.

 

Einen besonderen Fortschritt haben wir 2020 bei der Bewertung des nachhaltigen Charakters unserer Innovationen erzielt.
(> s. dazu auch Roadmap in diesem Kapitel)

 

Highlights 2020

Handlungsfeld »Verantwortliche Wertschöpfung«

CERA 4IN1 MACHT NACHHALTIGE GEWINNUNG VON ROHSTOFFEN TRANSPARENT

Nicht nur bei Lebensmitteln, auch bei Smartphones, Laptops oder E-Autos achten Verbraucherinnen und Verbraucher zunehmend auf Nachhaltigkeit. Dabei orientieren sie sich meistens an Zertifikaten. Allerdings ist die Zertifizierungslandschaft für Rohstoffe derzeit noch lückenhaft. Genau das möchte »CERA 4in1« ändern: Das von der TÜV NORD GROUP initiierte Zertifizierungssystem ist das erste Verfahren, das eine umfassende Bewertung der ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Nachhaltigkeit entlang der gesamten mineralischen Rohstoffwertschöpfungskette ermöglicht.

 

Seit 2017 treibt DMT (leitende Gesellschaft des Geschäftsbereichs Engineering und Rohstoffe) gemeinsam mit TÜV NORD CERT, der niederländischen Universität Leiden, der österreichischen Montanuniversität Leoben sowie der schwedischen Forschungseinrichtung RISE (»The Research Institute of Sweden«) und LTU Business die Entwicklung mit finanzieller Unterstützung durch EIT RawMaterials voran. Erste Standards werden derzeit in inter­nationalen Pilotprojekten erprobt. Das Interesse aus der Wirtschaft ist bereits enorm: So bringen sich Siemens, Volkswagen, die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung und viele andere Unternehmen aktiv in die Entwicklung von CERA 4in1 mit ein.

 

ENERGIEWENDE DURCH NACHHALTIGE NUTZUNG DER TIEFENGEOTHERMIE UNTERSTÜTZEN

Anfang 2020 hat die DMT südöstlich von München ein seismisches Erkundungsprogramm durchgeführt. Ziel war es, Vorkommen und Nutzungsmöglichkeiten umweltschonender Erdwärme (Geo­thermie) aus tief liegenden Schichten zu ermitteln. Dabei wandte das Unternehmen ein spezielles, umweltschonendes Verfahren an, bei dem an der Erdoberfläche Schallwellen erzeugt und in den Untergrund geleitet werden. Die im Untergrund vorhandenen ­Gesteine reflektieren die Schallwellen unterschiedlich, was mithilfe von Geophonen (Erdmikrofonen) aufgezeichnet wurde. Anschließend wurde ein 3D-Bild des Untergrunds erzeugt, das genaue Auskunft über seine thermalwasserführenden Formationen ergab.

 

MEHR SICHERHEIT FÜR DIE SMARTE STADT

Städte und Kommunen werden smart. Dabei sind Cybersicherheit und Vertrauenswürdigkeit digitalisierter Infrastrukturen eine ­wesentliche Voraussetzung. Genau dafür sorgt der Geschäftsbereich IT. Aktuell bearbeitet die TÜViT SeCom zusammen mit BearingPoint einen Auftrag des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik. Es geht darum, Kommunen zu unterstützen, sichere und verlässliche IoT-Infrastrukturen für die lebenswerte und smarte Stadt oder Region aufzubauen. Dabei handelt es sich nicht nur um Verwaltungsdienstleistungen, auch Bereiche wie das Verkehrswesen, die Energieversorgung oder Bildungsangebote werden zunehmend digitalisiert. Hierfür entwickelten die Kolleginnen und Kollegen eine Aufnahmemethodik, die mögliche Sicherheitslücken erkennt und die Basis für Handlungsempfehlungen bildet.

 

 

DIGITALE DIENSTLEISTUNGSERBRINGUNG BOOMT
Die Corona-Pandemie hat das bereits zuvor hohe Tempo der TÜV NORD GROUP bei der Digitalisierung von Dienstleistungen beschleunigt. Das gilt für Auditierungen (Remote-Audits), die Durchführung von technischen Inspektionen und Gutachten (Remote-Inspection, SofortGutachten) und insbesondere bei Lernangeboten. So haben wir unser Know-how im Bereich digitales Lernen ausgebaut und entsprechende Plattformen verstärkt auch bei Kundinnen und Kunden eingesetzt, die wir bislang analog geschult und beraten haben – zum Beispiel durch virtuelle Live-Trainings im Geschäftsbereich Bildung.


JOB-SPEED-DATING AUCH ONLINE EIN ERFOLG
Lässt sich eine bewährte Großveranstaltung auch während einer Pandemie durchführen? Für die TÜV NORD Bildung gilt: Ja, das geht! Bereits Mitte des Jahres verlagerte das Team das beliebte Format Job-Speed-Dating kurzerhand in die virtuelle Welt. Weit über 1.000 Teilnehmende nutzten die Gelegenheit, mit über 100 Arbeitgebern Gespräche zur Jobsuche zu führen. Ein voller Erfolg, der neue Perspektiven eröffnet: Weitere digitale Konzepte zur Durchführung von virtuellen Großveranstaltungen sollen folgen.


Mitarbeitendenorientierung

»Unsere Mitarbeitenden sind das Wesen unseres Unternehmens und der Schlüssel zu unserem langfristigen Erfolg.«

 

NEUES ZU MANAGEMENTANSATZ, THEMEN UND STEUERUNG

Wir haben auch 2020 weiter daran gearbeitet, unseren Mitarbei­tenden bestmögliche Arbeitsbedingungen zu bieten. So waren unter anderem 2020 sämtliche Führungskräfte dazu aufgerufen, die Führungsleitlinien des Konzerns in ihrem Ver­ant­wortungsbereich zu kommunizieren und mit den Mitarbeitenden dazu in einen aktiven Dialog zu treten.

 

Um unsere wichtigste Ressource, unsere Mitarbeitenden, weiter zu fördern, wurde das Angebot an digitalen Weiterbildungsmöglichkeiten systematisch ausgebaut.


So konnte die TÜV NORD GROUP dem Lernbedarf, der pandemiebedingt nur wenige Präsenzschulungen zuließ, auf digitalem Weg gerecht werden.

 

Darüber hinaus haben wir das Diversitätsmanagement der TÜV NORD GROUP durch die Schaffung einer neuen Stelle ausgebaut und berichten seit diesem Jahr Kennzahlen zu Diversität im HR Controlling Standard Report. Mit diesem Fokus und der kontinuierlichen Verbesserung der Arbeitgebermarke unterstützt der Personalbereich die gesamte TÜV NORD GROUP dabei, ihrer gesellschaftlichen Verantwortung nachzukommen.

 

ROADMAP 2020 – AKTUELLER STATUS DER ZIELERREICHUNG IM HANDLUNGSFELD »MITARBEITENDENORIENTIERUNG«

Themen und unsere Ziele KPI Status

Erläuterung

 

Attraktiver Arbeitgeber
Reputationskriterien für TÜV NORD als Arbeitgeber sind definiert, systematisch erfasst, analysiert und bewertet.
• Auswertung der Reputationskriterien auf ­Konzernebene ab 2020 erreicht Unsere Reputation als Arbeitgeber wird jährlich erfasst. Die Ergebnisse dieses Konzern-Reports werden in einer systematischen Erhebung vier Clustern zuge­ordnet: Job (Merkmale & Anforderungen), Vergütung & Förderung, Men­schen & Kultur und Reputation & Image.
So zeigen erste Ergebnisse der Reputationsumfragen, dass die Marke TÜV NORD in den Augen von Naturwissenschaftlerinnen und Naturwissenschaftlern ein hohes Ansehen genießt. Auch in Rankings der IT-Branche ist die TÜV NORD GROUP mittlerweile vertreten.
Gesundheit und Sicherheit
Das Betriebliche Gesundheit­s­management (BGM) fördert die Gesundheit und steigert die Zufriedenheit unserer Mit­arbeitenden.

• Grundsätzliche BGM-Anforderungen bis 2020 erfüllt

in Arbeit Im Jahr 2019 haben wir einen Prozess zur Implementierung eines BGM ent­­­wickelt mit den Säulen Arbeits- und Gesundheitsschutz, Betriebliches Eingliederungsmanagement und Betriebliche Gesundheitsförderung. 2020 wurde dieser Prozess konzernzweit durchlaufen. Außerdem haben wir zum BGM einen eige­nen Steuerkreis, mit sämtlichen für das Thema relevanten Akteurinnen und Akteuren, gegründet. So bilden zukünftig die hier gemeinschaftlich definierten Gesundheitsziele die zentrale Basis für all unsere gesundheitsfördernden ­Ak­tivitäten. Die neue Struktur sowie die optimierten Prozesse führen zu einer erhöhten Transparenz und garantieren ein zielgerichtetes, abgestimmtes und qualitativ hochwertiges Maßnahmenangebot. Um eine noch bessere Erreich­barkeit für Mitarbeitende außerhalb der Hauptstandorte zu schaffen, haben wir die Angebote um virtuelle Trainings ergänzt.
Um dieses Ziel nachzuverfolgen, wird es in der nächsten Roadmap fortgeführt.
Werteorientierte Personalführung
Die Führungsleitlinien der TÜV NORD GROUP sind etabliert und die Führungskräfte-Entwicklungsprogramme zur Förderung unserer Wertekultur eingeführt.
• Wahrnehmung der Führungsleitlinien und Wertekultur erreicht in Mitarbeitenden-Befragung 2020 mindestens gute Bewertungen in Arbeit Jede Führungskraft wurde durch eine entsprechende Zielvereinbarung dazu angehalten, die Mitarbeitenden in ihrem Verantwortungsbereich über die neuen Führungsleitlinien zu informieren und mit ihnen diesbezüglich in einen aktiven Dialog zu treten. Die 2019 begonnenen Workshops wurden 2020 weitergeführt.
Da die geplante konzernweite Mitarbeitenden-Befragung 2020 pandemie­be­dingt nicht stattfinden konnte, muss die Erfolgsmessung zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen.
Um dieses Ziel nachzuverfolgen, wird es in der nächsten Roadmap fortgeführt.
Individuelle Entwicklung
und Förderung der Mitarbeitenden

Flexible Möglichkeiten zur ­beruflichen Entwicklung unserer Mitarbeitenden sind etabliert.
• Angebote zu flexiblen Lernformaten bis 2020 verfügbar erreicht Bisherige Präsenzangebote wurden systematisch um weitere virtuelle Angebote ergänzt. 2020 gehören nicht nur klassische E-Learnings zum Standard­angebot an die Mitarbeitenden der TÜV NORD GROUP, sondern auch weitere virtuelle Lernformate. Masterplan, eine neue Lernplattform, wurde 2020 schon von mehr als 1.700 Mitarbeitenden aktiv genutzt.
Ab 2021 werden klassische Präsenzweiterbildungen auch als Webinar, Live­stream oder Powertraining in verkürzter Präsenzphase angeboten.
Angemessene Arbeitsumgebung
Die bereitgestellte Infrastruktur und die Arbeitsumgebung unterstützen ein innova­tives, kreatives und gesundes Arbeiten.
• Analysen der Arbeitsumgebung für 80 % der Mitarbeitenden an deutschen Standorten bis 2020 erreicht Die Umfrage wurde bis Ende 2020 abgeschlossen und ist in Teilen schon in die Personalstrategie mit eingeflossen. Die entsprechenden Ergebnisse wurden außerdem den Verantwortlichen auf Geschäftsbereichsebene zur Verfügung gestellt. Sie dienen als Grundlage für eine zukünftige Stra­tegieerstellung.
Zu den ersten Erkenntnissen gehören positive Bewertungen der IT-Infrastruktur und des ortsflexiblen Arbeitens. Bessere Rückzugs­möglichkeiten für konzen­triertes Arbeiten sowie mehr innovations- und kreativitätsfördernde Arbeits­räume stehen im Fokus des erfassten Optimierungspotenzials.
Weitere Auswertungen sind für 2021 geplant.
Diversität und Inklusion
Chancengleichheit ist für alle Mitarbeitenden gegeben.
• Indikatoren und Zielwerte 2019 definiert
• Bewertung der Zielerreichung ab 2020
erreicht Indikatoren und Zielwerte wurden 2020 definiert. Die Indikatoren werden laufend im HR Controlling Standard Report berichtet.
Erste Maßnahmen wurden ebenso im Jahr 2020 abgeleitet und im Rahmen der neuen Personalstrategie umgesetzt. Hierzu zählen Maßnahmen zur Unterstützung von Beruf und Familie (z. B. Führungskräfte-Training) und die Entwicklung von Angeboten in der Pandemie-Zeit (z. B. Unterstützung beim Homeschooling).
Darüber hinaus wird ab 2021 eine Stelle in der TÜV NORD AG geschaffen, die sich ausschließlich mit dem Thema Diversität befasst. Außerdem werden wir 2021 ein Programm pilotieren, welches den Übergang von altersbedingt aus­scheidenden Führungskräften zu neuen Führungskräften fördert.
Zudem wurde 2020 für Stipendiatinnen und Stipendiaten, Auszubildende und Studierende ein Talent Relationship Management implementiert.

 

GESUNDHEIT UND WOHLERGEHEN DER MITARBEITENDEN IM FOKUS

SDG 3 wurde bereits im Fortschrittsbericht 2019 als das zentrale UN-Nachhaltigkeitsziel im Handlungsfeld ­»Mitarbeitendenorientierung« erkannt. Durch ihre Geschäftstätigkeit (außen) entfaltet die TÜV NORD GROUP direkte Wirkungen (im Kreisinneren), die langfristig auf SDG 3 (Kreiszentrum) einzahlen.

 

 

Die Förderung unserer Mitarbeitenden steht im Zentrum des Handlungsfelds »Mitarbeitendenorientierung«. Mit unseren internen Aktivitäten tragen wir zu hochwertiger Bildung (SDG 4), Geschlechtergleichheit (SDG 5), menschenwürdiger Arbeit und Wirtschaftswachstum (SDG 8) sowie weniger Ungleichheiten (SDG 10) bei.

 

Im besonderen Fokus stehen in diesem Handlungsfeld, die Themen des SDG 3, die Gesundheit und das Wohlergehen.
(> s. dazu den Fortschrittsbericht 2019)

 

Selbstverständlich gehen wir bei der Arbeitssicherheit und dem Gesund­heits­schutz unserer eigenen Mit­­arbeitenden, insbesondere durch Imple­mentierung eines BGM voran. Einen besonderen Stellenwert nahm für uns 2020 während der Corona-Pandemie die Aufklärungsarbeit zur Gesundheit unserer Beschäftigten, Dienstleis­tenden und Kundinnen sowie Kunden ein.

 

Außerdem wirken wir durch vielfältige Dienstleistungen, wie unsere Trink­wasserprüfungen, Untersuchungen zur Fahrzeugsicherheit und die Zertifizierung von Medizinprodukten sowie Managementsystemen im Bereich Arbeitsschutz auch bei unseren Kundinnen und Kunden an einem gesunden Arbeitsumfeld und mehr Sicherheit in unserer Gesellschaft mit.

 

Highlights 2020

Handlungsfeld »Mitarbeitendenorientierung«

MEHR ERFOLG DURCH NEW WORK

Um in einer digitalisierten Arbeitswelt erfolgreich zu sein, setzt TÜV NORD Mobilität auf innovative Arbeitsmodelle, die vorhandene Ansätze mit neuen Methoden verbinden. Neben der Ausbildung zusätzlicher Digital Experts steht die agile Managementmethode SCRUM im Fokus. So gelang es, mithilfe von SCRUM ein Portal für die Erstellung von Schaden- und Wertgutachten zu entwickeln, mit dem das Unternehmen Kundenwünsche und -anforderungen deutlich schneller bearbeiten kann. Die Plattform erwies sich insbesondere während der Corona-Krise als sehr hilfreich, da Kundinnen und Kunden so ihre Anfragen digital stellen konnten. Die Erfahrungen mit SCRUM fallen durchweg positiv aus: Flexible Arbeitsweisen erhöhen die Mitarbeitenden- und Kundenzufriedenheit, erleichtern die Interaktion mit Stakeholdern und fördern eine verbesserte Wertschöpfung.

 

PSYCHISCHE GESUNDHEIT AKTIV FÖRDERN

Um einen Überblick über psychische Belastungen am Arbeitsplatz zu erhalten, hat die TÜV NORD GROUP 2020 eine Online-Befragung der Mitarbeitenden durchgeführt. In einem Kurzfragebogen wurden einzelne Faktoren wie Arbeitsinhalt, -organisation oder soziale Beziehungen konkret auf ihr psychisches Gefährdungs­potenzial hinterfragt. Die Erhebung hilft, die Prävention sowie den Arbeitsschutz auszubauen: Erkrankungen können so proaktiv vermieden bzw. deren Schweregrad und Folgen verringert werden. Die Auswertung fand über einen unabhängigen, externen Dienstleister statt; die Erkenntnisse sollen für die zukünftige Gestaltung des Arbeitsplatzes genutzt werden.

 

FAMILIENBEWUSSTE FÜHRUNGSKULTUR WEITER GESTÄRKT

Die TÜV NORD GROUP setzt sich seit vielen Jahren dafür ein, dass Mitarbeitende Beruf und Familie gut miteinander vereinbaren können. Führungskräften kommt dabei eine besondere Verantwortung zu: Sie fungieren als Ansprechpersonen für ihr Team und sind in der Position, individuelle Freiräume zu ermöglichen. Gleichzeitig können sie selbst eine gesunde Balance zwischen Arbeit und Freizeit vorleben. Damit sie diese Vorbildfunktion noch besser wahrnehmen können, hat der Konzern in diesem Jahr im Rahmen des Programms »HR4Business« eine Webinar-Reihe gestartet. Dabei werden den Kolleginnen und Kollegen neben allgemeinen Impulsen besonders gelungene Beispiele aus dem Konzern vermittelt. Gemeinsam wurde überlegt, wie eine familienbewusste Unternehmenskultur weiter gestärkt werden kann. Die ersten drei Termine fanden 2020 statt, die Seminarreihe wird 2021 fortgesetzt.

 

 

WEITERBILDUNG IN DEN DIGITALEN RAUM VERLAGERT
Damit interne Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen auch von zu Hause aus funktionieren, braucht es neben einer digitalen Infrastruktur eine gute Vertrauenskultur. Mit der Betriebsvereinbarung zum ortsflexiblen Arbeiten hat die TÜV NORD GROUP bereits im Januar vor der Corona-Pandemie die richtigen Weichen gestellt. Die Umstellung auf virtuelle Angebote verlief dementsprechend schnell. So stieg die Anzahl der E-Learning-Tage ein halbes Jahr nach Einführung im Vergleich zu 2019 um beeindruckende 785 %. Darüber hinaus führte TÜV NORD Bildung Schulungen zum Einsatz neuer Technologien und Devices durch. Dabei wurde vermittelt, wie Tablet, Smartboard oder Mobile Device im Arbeitskontext effektiv angewendet werden; aber auch Einblicke in digitale Arbeitsweisen wie Blended Learning oder Virtual Classrooms standen auf dem Plan. Außerdem erhielten alle Konzernmitarbeitenden ab Mitte 2020 Zugriff auf eine Videoplattform, die Lerninhalte zu verschiedenen Themen anbietet. Mithilfe des Online-Angebots, einer Kooperation von Masterplan und der TÜV NORD GROUP, können sich Mitarbeitende zu Gestaltenden der digitalen Transformation in der TÜV NORD GROUP entwickeln. Bereits am Ende einer zweimonatigen Pilotphase mit mehr als 1.350 aktiven Nutzenden aus 25 Nationen zeigte sich, dass das Angebot erfolgreich ist und die Mitarbeitenden im Konzern die Plattform weiter nutzen möchten.

 


Umweltorientierung

»Klimaschutz und die Bewahrung unserer Lebensgrundlagen gehören zu den größten Herausforderungen unserer Zeit, die wir Menschen nur gemeinsam oder gar nicht meistern werden.«

 

NEUES ZU MANAGEMENTANSATZ, THEMEN UND STEUERUNG

Den Schutz von Klima und Umwelt verstehen wir als wichtigste Herausforderung unserer Zeit. Auch 2020 haben wir weiter daran gearbeitet, unseren positiven Einfluss auf die Umwelt zu erhöhen und die negativen Auswirkungen, die aus unserer Geschäftstätigkeit resultieren, zu reduzieren. Um ein noch deutlicheres Zeichen in Richtung Umwelt- und Klimaschutz zu setzen, haben wir uns in diesem Jahr dazu verpflichtet, bereits bis 2030 klimaneutral zu werden. Dies bedeutet, dass unsere CO₂e-Emissionen, die durch geschäftlich bezogene Reisen, durch die Nutzung von Immobilien (Scope 1 und 2) und durch den Verbrauch von wesentlichen Ressourcen im Unternehmen (Scope 2, Papier) entstehen, konzernweit auf null gesetzt ­werden. Als Zwischenschritt haben wir uns das Ziel gesetzt, die CO₂e-Emis­sionen bis 2025 um jährlich 7,5 % zu senken, d. h. ins­gesamt auf 55 % im Vergleich zu 2019. Bei der Umsetzung folgen wir dem Grundsatz »Vermeiden – Reduzieren – Kompen­sieren«:

  • Wir vermeiden unternehmenseigene Emissionen, indem wir z. B. neue Möglichkeiten der Dienstleistungserbringung entwickeln.
  • Wir reduzieren unternehmenseigene Emissionen, indem wir z. B. die Energieeffizienz in unseren Gebäuden erhöhen.
  • Wir kompensieren unternehmenseigene Emissionen, welche wir nicht vermeiden bzw. reduzieren können.  

Wir erarbeiten derzeit weitere Maßnahmen, wie z. B. ein Mobilitätskonzept, um unser neues Klimaziel zu erreichen. Verschiedene Maßnahmen werden bereits umgesetzt. So beziehen unsere Hauptstandorte schon seit mehreren Jahren Ökostrom. Unser energie­effizienter Neubau in Essen wird wie geplant 2021 fertiggestellt. Außerdem haben wir 2020 beschlossen, 2021 an unseren Hauptstandorten eine umfangreiche Ladeinfrastruktur mit jeweils 40 Ladepunkten für Elektro- und Hybridfahrzeuge der Mitarbeitenden und Gäste aufzubauen. Zusätzlich ist seit diesem Jahr ortsflexibles Arbeiten für unsere Mitarbeitenden möglich, wodurch wir ebenfalls eine Reduzierung unserer CO₂e-Emissionen erwarten.

 

Der Schutz der Umwelt und des Klimas ist eine Aufgabe, die wir nur gemeinsam lösen können. So unterstützen wir als Dienstleister auch unsere Kundinnen und Kunden, ihre Unternehmen energie­effizienter zu gestalten und hierdurch CO₂e einzusparen. Dabei stehen wir ihnen bei den verschiedensten Fragestellungen zum Umweltschutz kompetent zur Seite.

 

ROADMAP 2020 – AKTUELLER STATUS DER ZIELERREICHUNG IM HANDLUNGSFELD »UMWELTORIENTIERUNG«

Themen und unsere Ziele KPI Status

Erläuterung

 

Umweltfreundliches
Reiseverhalten

Ein Prozess zur Erfassung und Bewertung der CO₂e-Emissionen durch Geschäftsreisen ist konzernweit etabliert.
• Die CO₂e-Emissionen durch Geschäftsreisen werden ab 2020 flächen­deckend erfasst erreicht Wir erfassen die CO₂e-Emissionen aus Geschäftsreisen deutschlandweit.
Im Jahr 2020 haben wir unsere CO₂e-Emissionen aus Geschäftsreisen gegenüber 2019 um 24,2 % reduziert.
Die Erfassung der CO₂e-Emissionen soll in den nächsten Jahren konzernweit ausgerollt werden. Unser neues Klimaziel ist bis 2030 definiert.
Ressourcensparsamkeit und -effizienz
Ein Prozess zur Erfassung und Bewertung der Leistung hinsichtlich Ressourcen-sparsamkeit und -effizienz ist etabliert.
• Material- und Energie­verbrauch werden ab 2019 erfasst erreicht Unseren Materialverbrauch erfassen wir über den zentralen Einkauf in Deutschland. Das wesentliche Material, das wir als Dienstleister verbrauchen, ist Papier. Den Papierverbrauch haben wir in Deutschland im Vergleich zu 2019 um 15 % reduziert.
Energieeffizienz in Gebäuden
Ein Prozess zur Erfassung und ein Konzept zur Verkleinerung des CO₂e-Fußabdrucks der durch die TÜV NORD GROUP genutzten Immobilien sind konzernweit etabliert.
• Der CO₂e-Fußabdruck durch Immobilien wird ab 2019 mindestens für die deutschen Hauptstandorte des Konzerns kontinuierlich erfasst
• Zielvorgaben zur Verkleinerung des CO₂e-Fußabdrucks werden ab 2021 verfolgt
erreicht Den Energieverbrauch unserer Hauptstandorte in Deutschland erfassen wir jährlich. Seit 2019 verwalten wir den Bedarf in einer eigenen Datenbank. Aus den Verbrauchsdaten berechnen wir die CO₂e-Emissionen. Reduktionsziele wurden 2020 festgelegt, entsprechende Maßnahmen werden derzeit erarbeitet. Im Jahr 2020 wurden die CO₂e-Emissionen für die Hauptstandorte in Deutschland um 13,5 % reduziert.
Zielvorgaben zur Verkleinerung des CO₂e-Fußabdrucks und zur Erreichung der Klima­neutralität bis 2030 sind im 2020 verabschiedeten Programm zum Klimaschutz und zur Klimaneutralität der TÜV NORD GROUP dokumentiert. Über ihre Erfüllung werden wir ab 2021 berichten.

 

Wirksame Maßnahmen zum Klimaschutz

SDG 13 wurde bereits im Fortschrittsbericht 2019 als das zentrale UN-Nachhaltigkeitsziel im Handlungsfeld »Umweltorientierung« erkannt. Durch ihre Geschäftstätigkeit (außen) entfaltet die TÜV NORD GROUP direkte ­Wirkungen (im Kreisinneren), die langfristig auf SDG 13 (Kreiszentrum) einzahlen.

 

 

Unsere Dienstleistungen und internen Aktivitäten im Handlungsfeld »Umweltorientierung« tragen auf vielfältige Weise zu einer ökologischen Entwicklung bei. Wir wirken daran mit, dass Energie bezahlbar und sauber wird (SDG 7) und fördern mehr Nachhaltigkeit bei Industrien, Innovationen und Infrastruktur (SDG 9), in Städten und Gemeinden (SDG 11) sowie beim Konsum und in der Produktion (SDG 12).

 

Im Mittelpunkt des Handlungsfelds steht unser Bestreben, die Erwärmung unseres Planeten einzudämmen und die zum Teil katastrophalen Aus­wirkungen der von Menschen verursachten Klimaveränderung zu begrenzen (SDG 13).
(> s. dazu den Fortschrittsbericht 2019)


Unsere vielfältigen Dienstleistungen für eine nachhaltige Energie­­­ver­sorgung, die konsequente Erfassung und Reduktion der Treibhaus­­­­gas­emissionen durch Geschäftsreisen und der verstärkte Einsatz von digi­talisierten Geschäftsprozessen zielen darauf ab, unseren Beitrag zum Klimaschutz weiterhin deutlich zu steigern.

 

Einen besonderen Fortschritt konnten wir 2020 bei unseren internen Aktivitäten zum Klimaschutz erzielen, indem wir ein Programm zum Klimaschutz und zur Klimaneutralität bis 2030 verabschiedet haben.
(> s. dazu auch Roadmap in diesem Kapitel)

 

Highlights 2020

Handlungsfeld »Umweltorientierung«

VORREITERROLLE BEI FLOATING-OFFSHORE-WINDENERGIE

Als eine der weltweit ersten Zertifizierungsstellen hat sich TÜV NORD 2020 für die Bewertung von frei schwimmenden Offshore-Windparks, sogenannten Floating-Offshore-Windenergieanlagen, qualifiziert. Sie ermöglichen die Windenergienutzung auch an Standorten, die zu tief für im Boden verankerte Windräder sind. Durch das Fehlen eines festen Fundaments schützen schwimmende Windparks zudem die Flora und Fauna der Küstenrandgebiete. Die Internationale Energieagentur schätzt, dass allein die weltweit besten küstennahen Offshore-Windstandorte im Jahr 2040 nahezu den gesamten weltweiten Strombedarf decken könnten. Mit der Akkreditierung durch die Deutsche Akkreditierungsstelle DAkkS bauen wir unsere Expertise im Bereich Offshore-Wind weiter aus.

 

BEWUSSTSEIN FÜR NACHHALTIGKEIT AKTIV FÖRDERN

Luft, Wasser, Energie, Boden: Ein verantwortungsvoller Umgang mit diesen Ressourcen ist für den betrieblichen Erfolg elementar wichtig. Durch mangelndes Bewusstsein entstehen leicht ruf­schädigende Umweltskandale, die für Unternehmen existenzgefährdend werden können. Die TÜV NORD Akademie schafft mit ihrem Seminarprogramm »Umwelt und Energie« Klarheit. Sie vermittelt unseren Kundinnen und Kunden das notwendige Wissen zum Aufbau eines Umweltmanagementsystems im Betrieb und legt die aktuellen Regularien sowie Gesetze für Betriebe dar. In über 450 Veranstaltungen mit knapp 5.000 Teilnehmenden im Jahr 2020 konnten wir so aktiv dazu beitragen, nachhaltiges Denken und Handeln zu fördern.

 

PHOTOVOLTAIK-MODULE FÜR EINE GELUNGENE ENERGIEWENDE

Im Photovoltaik (PV)-Labor von TÜV NORD China scheint die Sonne auf Knopfdruck. Mit einem Sonnensimulator bestrahlen Prüfingenieurinnen und -ingenieure PV-Module, um deren Ausgangsleistung zu messen. Die Hightech-Module bilden die Schlüsselkomponenten in Solaranlagen und sind damit ein wichtiges Element für eine erfolgreiche Energiewende, denn sie wandeln Sonnenenergie in Elektrizität um. 2020 hat das zehnköpfige Team 4.846 PV-Module getestet – das sind 10 % mehr als 2019. Außerdem wurden 2020 die technischen Einrichtungen des PV-Labors erweitert, sodass nun auch größere Solarmodule geprüft werden können.

 

 

MEHR DIGITALE GUTACHTEN FÖRDERN NACHHALTIGKEIT
Mithilfe von SofortGutachten kann TÜV NORD Mobilität Fahrzeugschäden von Endkundinnen und Endkunden online aufnehmen und bewerten. Bereits 2019 war die Nachfrage nach diesem umweltbewussten Service deutlich gestiegen. Daher wurde der Umfang dieser Leistung schon Anfang 2020 um eine weitere Komponente ergänzt: Auch Schäden, die über Autohäuser und Werkstätten gemeldet werden, können seitdem digital, ortsflexibel und kontaktlos aufgenommen werden. Insgesamt wurden 2020 über 2.000 Online-Gut­achten erstellt. Dadurch konnten noch mehr CO₂e-Emissionen durch unterbliebene Reisetätigkeiten eingespart und direkte Kontakte minimiert werden. Nicht zuletzt unterstützt TÜV NORD Mobilität dadurch die verbundenen Autohäuser und Werk­stätten dabei, während der Corona-Pandemie handlungsfähig zu bleiben.


ZIELSETZUNG ZU KLIMANEUTRALITÄT DURCH HERAUSFORDERUNGEN AUS DER PANDEMIE BESCHLEUNIGT
Bereits 2018 hatte sich die TÜV NORD GROUP auf eine weitestgehende Dekarbonisierung bis 2050 verpflichtet und Ziele in ihrer CR-Roadmap vereinbart. Da wir die digitale Transformation des Konzerns in den vergangenen Jahren energisch vorangetrieben hatten, konnten wir bei Ausbruch der Pandemie sowohl interne Veranstaltungen als auch externe Dienstleistungen für unsere Kundinnen und Kunden zügig auf digitale Angebote umstellen. Dadurch konnten wir unsere Reisetätigkeiten deutlich reduzieren. Diese schnelle Umstellung hat die Effektivität und Effizienz unserer unternehmerischen Aktivitäten bestätigt und einen größeren Beitrag zum Klimaschutz ermöglicht. Darauf aufbauend haben wir unser ursprüngliches Klimaziel revidiert und den Dekarbonisierungsprozess erheblich beschleunigt. Über unser Programm zum Klimaschutz und zur Klimaneutralität bis 2030 werden wir im CR-Bericht 2021 detailliert Auskunft geben.

 


Gesellschaftliche Orientierung

»Die Entfaltung des Menschen ergibt nur in der Gemeinschaft einen tieferen Sinn.«

 

NEUES ZU MANAGEMENTANSATZ, THEMEN UND STEUERUNG

Wir als TÜV NORD GROUP verstehen uns als festen Bestandteil der Gesellschaft. Um die Erwartungen unserer Anspruchsgruppen besser zu verstehen und die Weichen für eine noch engere Zusammenarbeit zu stellen, haben wir unseren Austausch mit ihnen im Rahmen einer Online-Veranstaltung fortgesetzt. Unter dem Motto »Nachhaltigkeit eröffnet uns Wege in eine gemeinsame Zukunft« diskutierten wir mit über 60 Entscheiderinnen und Entscheidern aus Unternehmen, Organisationen und unserem Konzern über Themen wie Innovationen und Dienstleistungen, Menschenrechte und Klimaschutz. Darüber hinaus konnten wir wertvolles Feedback zum Entwurf unserer neuen CR-Strategie 2025 gewinnen, die 2021 in Kraft treten soll.

 

Im Jahr 2020 haben wir einen besonderen Schwerpunkt auf die Achtung und den Schutz der Menschenrechte im unternehme­rischen Kontext gelegt. In einem Workshop mit Vertreterinnen und Vertretern aller relevanten Unternehmensbereiche konnten wir die Teilnehmenden zu diesem Thema sensibilisieren, uns gemeinsam austauschen und unsere internen Prozesse hinsichtlich der Erfassung und Bewertung von Menschenrechtsrisiken überprüfen. Um den Anforderungen des Nationalen Aktionsplans Wirtschaft und Menschenrechte (NAP) und einem zukünftigen Sorgfaltspflichtengesetz gerecht zu werden, haben wir gemeinsam mit unseren Kolleginnen und Kollegen, wo not­wendig, Lösungsansätze erarbeitet. So haben wir z. B. unseren Verhaltenskodex überarbeitet sowie eine Grundsatzerklärung zur Achtung der Menschenrechte entworfen, die Anfang 2021 veröffentlicht werden soll.

 

ROADMAP 2020 – AKTUELLER STATUS DER ZIELERREICHUNG IM HANDLUNGSFELD »GESELLSCHAFTLICHE ORIENTIERUNG«

Themen und unsere Ziele KPI Status

Erläuterung

 

Gesellschaftliche Rolle gemäß Vision und Mission
Corporate Responsibility wird Bestandteil der Konzernstrategie und dient als Leitplanke für die Strategien der Geschäftsbereiche.
• Ab dem Jahr 2020 ist die CR-Strategie ein fest inte­grierter Bestandteil der Konzernstrategie sowie der Strategien von Geschäfts- und Funktionalbereichen erreicht Nachhaltigkeit ist eine Hauptstoßrichtung der »Strategy2025« des Konzerns und Teil der sechs Geschäftsbereichsstrategien. Das Top-Management hat dies intensiv nach innen (weltweite Web-Konferenz mit Mitarbeitenden des Konzerns, Intranet etc.) als auch nach außen (Stakeholder-Event, Webseite etc.) kommuniziert.
Einbindung von Anspruchs-
gruppen über die Wertschöpfungskette hinaus

Die Einbindung von Anspruchsgruppen über die Wertschöpfungskette hinaus ist erfolgt und die gewonnenen Erkenntnisse sind im Management der Corporate Responsibility berücksichtigt.
• Interner Dialog mit maß­­geblichen Repräsentanten externer Anspruchs­gruppen im Jahr 2019
• Systematisches Verfahren zum Umgang mit externen Anspruchsgruppen ab 2020
erreicht Nach unserem Stakeholder-Dialog im April 2019 setzten wir den direkten Aus­tausch mit unseren Stakeholdern im Oktober 2020 durch ein Stakeholder-Event fort. Im Rahmen dieses Dialogs konnten wir nicht nur wertvolles Feed­back zur Positionierung des Konzerns in Bezug auf Nachhaltigkeit gewinnen, sondern auch gemeinsam systematische Austauschformate entwickeln, die wir ab 2021 in die Umsetzung bringen werden.
Zielgerichtetes Engagement
im Einklang mit unserer Wertschöpfung

Die Spenden- und Sponsoring-­Projekte im Konzern werden systematisch erfasst. Das ent­sprechende Engagement erfolgt in Übereinstimmung mit der Wertschöpfung oder ist an lokale bzw. regionale Projekte geknüpft.
• Im Jahr 2020 ist das gesamte Engagement des Konzerns und der Konzerngesellschaften zentral erfasst, und 80 % des Volumens entsprechen den festgelegten Kriterien erreicht Im Jahr 2020 wurde das gesamte Engagement des Konzerns und der Konzerngesellschaften zentral erfasst. Dies geschah auf Basis der Reportingmechanismen gemäß der Konzernrichtlinie »Spenden und Sponsoring«, die alle Gesellschaften anhält, Spenden und Sponsoring-Projekte auf ihre Übereinstimmung mit der Wertschöpfung bzw. lokale Sichtbarkeit zu prüfen und jede Ausgabe als Spende / Sponsoring zu deklarieren. Das Gros der Ausgaben verteilt sich auf wenige kostenintensive Projekte. Über diese hat die Spendenkommission Kenntnis. Auch die Spenden, die die TÜV NORD AG an Vereine und gemein­nützige Organisationen vergibt, sind dokumentiert. Insofern können wir ­sicherstellen, dass 80 % des Spenden- und Sponsoring-­Volumens den ­fest- ­ge­legten Kriterien entspricht.
Achtung der Menschenrechte
Die Prozesse zur Bewertung und Einhaltung der Menschenrechte gemäß dem Nationalen Aktionsplan der Bundesregierung sind umgesetzt.
• Ab 2020 werden Risiko­analysen kontinuierlich durchgeführt und resultierende Maßnahmen umgesetzt erreicht Um Menschenrechtsrisiken in der vorhandenen Risikobewertung mit zu berück­sichtigen, haben wir unseren existierenden Risikoprozess überprüft und ergänzt. Darüber hinaus haben wir eine Grundsatzerklärung zur Achtung der Menschen­rechte erarbeitet, die Anfang 2021 verabschiedet werden soll.

 

DURCH GEZIELTE PARTNERSCHAFTEN NACHHALTIGKEIT IN DER GESELLSCHAFT FÖRDERN

SDG 17 wurde bereits im Fortschrittsbericht 2019 als das zentrale UN-Nachhaltigkeitsziel im Handlungsfeld ­»Gesellschaftliche Orientierung« erkannt. Durch ihre Geschäftstätigkeit (außen) entfaltet die TÜV NORD GROUP direkte Wirkungen (im Kreisinneren), die langfristig auf SDG 17 (Kreiszentrum) einzahlen.

 

 

Im Handlungsfeld »Gesellschaftliche Orientierung« bündeln wir unsere Aktivitäten mit Wirkung auf die Gesellschaft. So leisten wir einen positiven Beitrag zu hochwertiger Bildung (SDG 4), nachhaltiger In­dustrie, Innovation und Infrastruktur (SDG 9), nachhaltigen Städten und Gemeinden (SDG 11) sowie zu Frieden, Gerechtigkeit und starken Institu­tionen (SDG 16).

 

In diesem Handlungsfeld konzentrieren wir uns insbesondere auf unsere Mitwirkung in Gremien und Zusammenschlüssen sowie darauf, tech­nik­basierte umwelt- und gesellschaftsorientierte Projekte und Initiativen zu unterstützen.
(> s. dazu den Fortschrittsbericht 2019)


Wir nutzen unser Wissen und unsere Ressourcen, um gemeinsam mit ausgewählten Partnerinnen und Partnern sowie gesellschaftlichen Akteurinnen und Akteuren die nachhaltige Entwicklung speziell über technische Möglichkeiten voranzutreiben. So leisten wir insbesondere einen dezidierten Beitrag zu SDG 17 »Partnerschaften zur Erreichung der Ziele«.

 

Einen besonderen Fortschritt konnten wir 2020 beim Thema Menschenrechte erreichen, indem wir unseren existierenden Risikoprozess überprüft und erweitert haben. Darüber hinaus haben wir eine Grund­satz­erklärung zur Achtung der Menschenrechte erarbeitet.
(> s. dazu auch Roadmap in diesem Kapitel)

 

Highlights 2020

Handlungsfeld »Gesellschaftliche Orientierung«

FORTSCHRITT IM KAMPF GEGEN ATOMMÜLL

Unsere langjährige Erfahrung im Bergbau und unser Expertenwissen in der Automatisierungs- und Prozesstechnik hat die Bundesgesellschaft für Endlagerung überzeugt, DMT mit einem weiteren Schritt zu beauftragen, mittelradioaktive Abfälle aus der Schachtanlage Asse II zurückzuholen. Nach einer erfolgreich durchgeführten Machbarkeitsstudie im Jahr 2009 spezifiziert DMT nun die Steuerungs- und Leittechnik sowie Einrichtungen, die für die Rückholung benötigt werden. Die neue Entwurfsplanung ist ein großer Schritt in Richtung Nachhaltigkeit: Nur, wenn die Abfälle erfolgreich zurückgeholt werden, können Mensch und Umwelt vor den Folgen atomarer Überreste langfristig geschützt werden. DMT ist inzwischen weltweit für die Beseitigung nuklearer Abfälle tätig.

 

»GRÜNER KNOPF« LEGT DIE BASIS FÜR NACHHALTIG PRODUZIERTE TEXTILIEN

Seit 2020 werden im Geschäftsbereich Industrie Service nachhaltig produzierte Textilien nach den Vorgaben des deutschen Textilsiegels »Grüner Knopf« zertifiziert. Das staatliche Siegel wurde durch das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung und die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit entwickelt. TÜV NORD CERT hat bei der Entwicklung der Kriterien unterstützt und bietet nun als eine von fünf Stellen eine Zertifizierung nach den Kriterien zur Erlangung des Textilsiegels Grüner Knopf an. Der Grüne Knopf gilt als Blaupause für ein künftiges, vieldiskutiertes Sorgfaltspflichtengesetz.

 

ARBEIT IN SOZIALEINRICHTUNGEN ERWEITERT DEN HORIZONT

2020 hat die TÜV NORD GROUP pilotweise am Programm ­»Seitenwechsel« teilgenommen. Dabei arbeiten Führungskräfte eine Woche lang bei einer sozialen Einrichtung, zum Beispiel in Drogenberatungsstellen, Wohngruppen für behinderte Menschen, Unterkünften für Geflüchtete, aber auch in Hospizen und Palliativstationen. Ziel ist es, soziale Kompetenzen zu stärken und die eigene Resilienzfähigkeit zu fördern. Den Auftakt bildete im Februar 2020 Axel Dreckschmidt, Geschäftsführer der TÜV NORD Akademie, der fünf Tage lang bei der Obdachlosenhilfe der Caritas aushalf. Zum Entwicklungsangebot für unsere Führungskräfte gehört mit »Seitenwechsel« nun auch die Möglichkeit, sich mit dem eigenen Wertesystem auseinanderzusetzen und bei aller wirtschaftlichen Verantwortung die Führungsrolle auch einmal aus einer ungewohnten Perspektive zu betrachten.

 

 

SICHERE UND DATENSCHUTZGERECHTE CORONA-WARN-APP
Damit die Corona-Warn-App der Bundesregierung bedenkenlos von allen Usern angewendet werden kann, hat TÜViT eine sicherheitstechnische Untersuchung vorgenommen. Dabei stand insbesondere die Einhaltung des Datenschutzes im Fokus. Durch die TÜViT-Prüfung sollte das Vertrauen in die ­digitale Anwendung gestärkt werden. Besonders bei dieser App eine wichtige Aktion, denn erst eine flächendeckende, aktive Anwendung der App kann dazu beitragen, die Pandemie signifikant einzudämmen.


SICHERE ATEMSCHUTZMASKEN
Im Auftrag des Bundesministeriums für Gesundheit prüften TÜV NORD CERT und DMT Schutzmasken gegen das Coronavirus in den Stufen FFP2 und FFP3 auf Qualität und Sicherheit. Geachtet wurde unter anderem darauf, ob die Maske dicht genug sitzt, wie hoch der Atemwiderstand ist und, ob
die Maske Partikel und Aerosole sicher zurückhält. Bei den 2020 geprüften Mustern genügten bis zu 30 % nicht den Anforderungen, was die Wichtigkeit dieser Prüfung verdeutlicht.


EHRENAMTLICHER EINSATZ FÜR MEHR CORONA-TESTS
Häufig reichen die Kapazitäten für Tests auf das Coronavirus nicht aus. Das will »LabHive« ändern. Seit Mai 2020 bringt die ­Online-Plattform medizinisch geschulte Freiwillige, Diagnostikzentren und Forschungslabore zusammen, um mehr Tests auf SARS-CoV-2 zu ermöglichen. Um die Testkapazitäten zu bündeln und Engpässe in Diagnostikzentren auszugleichen, stellen qualifizierte Freiwillige auf der Plattform ihre Arbeitskraft und Forschungslabore ihre Reagenzien sowie Laborgeräte zur Verfügung. Diagnostikzentren werden die freien Kapa­zitäten angezeigt und können diese bei Bedarf in Anspruch nehmen. Die LabHive-Initiatoren Philipp Nieting und Kenneth Ruiz Eiro, Werkstudenten bei TÜViT, kümmern sich in einem interdisziplinären Team ehrenamtlich um IT-Sicherheit und Datenschutz auf der Plattform und leisten damit einen wichtigen Beitrag, um die Testkapazitäten auszubauen.